Open SDGclub.Berlin 2019 fordert von den Staats- und Regierungschefs mehr Ehrgeiz

Berlin, 16.05.2019 – Auf Einladung des Rates für Nachhaltige Entwicklung haben rund 60 Nachhaltigkeitsakteure aus über 30 Ländern weltweit in Berlin Defizite bei der Umsetzung der Agenda 2030 erörtert. Bei dem Treffen im neuen und innovativen Format SDG Club haben sie sich auf einen starken Aufruf an Staats- und Regierungschefs weltweit geeinigt. Darin fordern sie, politisches Engagement zu erhöhen, die Rolle des High Level Political Forum der Vereinten Nationen zu stärken und Multi-Stakeholder-Ansätze für nachhaltige Entwicklung voranzubringen.

Die Teilnehmer*innen haben sich ausgetauscht über praktische Erfahrungen in der Umsetzung der globalen Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung und aufbauend auf diesem peer learning Schlussfolgerungen gezogen und Empfehlungen formuliert bezüglich der Wirksamkeit von Projekten und der Rahmenbedingungen für gut funktionierende Multi-Stakeholder Gremien und Initiativen auf lokaler, regionaler und nationaler Ebene. Heidemarie Wieczorek-Zeul, Ratsmitglied und ehemalige Ministerin für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung betonte die Bedeutung von Multilateralismus und transnationaler Zusammenarbeit. „Sie sind der lebende Beweis dafür, dass Zusammenarbeit und Handeln für Nachhaltigkeit – und nicht die Errichtung von Mauern – zu mehr Sicherheit und Wohlstand in der Welt führen wird“ hob sie hervor.

Die Teilnehmenden des Open SDGclub.Berlin 2019 stammen aus nationalen Räten für nachhaltige Entwicklung oder ähnlichen Gremien, aus zivilgesellschaftlichen Netzwerken, aus der Wirtschaft, der Wissenschaft, Kommunen oder nationalen Parlamenten. Gemeinsam haben sie, dass sie in ihrem jeweiligen Verantwortungsbereich aktiv nachhaltige Entwicklung voranbringen. Aufbauend auf ihre jeweilige praktische Erfahrung und jeweils in ihrer persönlichen Eigenschaft haben sie die Bedeutung der Agenda 2030 hervorgehoben und einen dringenden Aufruf für mehr Umsetzungsanstrengungen verfasst. Sie rufen auf:

  1. alle Staatschefs, das Bewusstsein und das Engagement für die Umsetzung und Follow-up der Agenda 2030 zu verstärken,
  2. alle Stakeholder, das HLPF der Vereinten Nationen als wichtigsten globalen Mechanismus zu nutzen, um die Agenda 2030 zu koordinieren und zu überwachen,
  3. alle Stakeholder, die Multi-Stakeholder- und Multi-Level-Ansätze für die Agenda 2030 voranzutreiben und so die Bedürfnisse zukünftiger Generationen zu respektieren.

Der Aufruf ist hier erhältlich. Die Dokumentation der Veranstaltung folgt.

 

Dem Rat für Nachhaltige Entwicklung (RNE) gehören 15 Personen des öffentlichen Lebens an. Er wird jeweils für eine dreijährige Amtsperiode von Bundeskanzlerin Angela Merkel berufen. Den Vorsitz führt Marlehn Thieme, Präsidentin der Welthungerhilfe, Vorsitzende des ZDF-Fernsehrates sowie Mitglied des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland, stellvertreten von Olaf Tschimpke, Präsident des Naturschutzbund Deutschland. Der Rat berät die Bundesregierung zur Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie, benennt dringende Handlungsfelder und trägt vielfältig dazu bei, Nachhaltigkeit zu einem wichtigen öffentlichen Anliegen zu machen.

Inhaltlich und in seinen Aktionsformen ist der Rat unabhängig. Ergebnisse seiner Arbeit sind zum Beispiel der Deutsche Nachhaltigkeitskodex, diverse politische Stellungnahmen zur nationalen und internationalen Nachhaltigkeitspolitik sowie zu Themen wie Digitalisierung, Klima, Rohstoffe, Plastik, Landwirtschaft. Der Rat bringt Oberbürgermeisterinnen und Oberbürgermeister zum Dialog „Nachhaltige Stadt“ zusammen, hat den Peer Review 2018 zur deutschen Nachhaltigkeitsstrategie organisiert und moderiert, er vernetzt Akteure durch die Regionalen Netzstellen Nachhaltigkeitsstrategien (RENN) und fördert Projekte zur Alltagskultur mit diversen Ideenwettbewerben sowie den Deutschen Aktionstagen Nachhaltigkeit. Die Mitglieder des Rates werden durch eine Geschäftsstelle unter Leitung des Generalsekretärs Prof. Dr. Günther Bachmann sowie Yvonne Zwick und Bodo Richter als stellvertretende Generalsekretäre unterstützt. Mehr unter www.nachhaltigkeitsrat.de

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