Wie man globale Nachhaltigkeitsziele messen will

231 Indikatoren hat die UN-Expertengruppe  IAEG-SDGs erarbeitet, um die 17 Globalen Nachhaltigkeitsziele und ihre über 100 Unterziele überprüfbar zu machen. Für die Statistik-Kommission der Vereinten Nationen „ein guter Ausgangspunkt“ und der Beginn einer Menge Arbeit.
Die Vereinten Nationen haben vergangenen Herbst mit der Annahme der 17 Sustainable Development Goals (SDG) eine ambitionierte Agenda vereinbart. Darin sind neue Ziele für eine nachhaltige Entwicklung gesetzt worden, die für alle Staaten gelten sollen und bei denen niemand zurückgelassen werden soll. Wie weit die Weltgemeinschaft gekommen ist, um die neuen Nachhaltigkeitsziele zu erreichen, muss allerdings überprüfbar sein.
Dafür sind vernünftige Indikatoren notwendig. Indikatoren, die von allen Ländern akzeptiert und angewendet werden. Da die Ziele umfassend und neu sind und zudem für alle Bevölkerungsgruppen und nicht nur im Durchschnitt gelten sollen, hat die Statistikkommission der Vereinten Nationen den Auftrag erhalten, solche Indikatoren zu erarbeiten.

Guter Start, langer Weg

Vergangene Woche hat die UN-Statistikkommission in New York die von der Expertengruppe IAEG-SDGs in den vergangenen Monaten erarbeiteten Indikatoren als „guten Ausgangspunkt“ bezeichnet. 231 Indikatoren, die es erlauben sollen, Fortschritte der Staaten auf dem Weg der Erreichung der 17 SDGs und ihrer über 100 Unterziele messbar zu machen.

Kein einfacher Prozess, der auch längst nicht zu Ende sei, sagt Wu Hongbo vom UN Department of Economic and Social Affairs. Denn ein Großteil der Indikatoren ist neu – die UN-Statistikkommission hat sie in die Liste aufgenommen, weil diese für die Messung der Zielerreichung wichtig sind, ohne dass dafür allerdings verwertbare, statistische Daten zur Verfügung stünden. Das zu verbessern, sei einer der großen Herausforderungen der kommenden Wochen und Monate, sagt Hongbo.

Immerhin bedeute das, dass die Expertengruppe weiter zusammen arbeiten wird. Das nächste Mal trifft sie sich schon Ende März. Dann, um die 231 Indikatoren in drei Gruppen einzuteilen: in jene, für die es Daten und Methodologie gibt, diejenigen, für die es die Methodologie, aber noch nicht genügend Daten gibt und diejenigen, für die eine Methodologie erst noch erarbeitet werden muss. Die Indikatoren sind vor allem quantitativer Natur, wobei bei etlichen qualitative Aspekte berücksichtigt werden sollen.

Auswirkungen auf Deutschland

Was bedeutet das für Deutschland? Hierzulande läuft gegenwärtig der Prozess zur Erarbeitung der neuen Nachhaltigkeitsstrategie. Auch die wird Indikatoren enthalten, die zum Teil von den bestehenden Indikatoren abweichen werden, um die neuen Ziele der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung abzubilden.

Die von der UN-Expertengruppe erarbeiteten SDG-Indikatoren sind globale Indikatoren. Die Staaten sind angehalten, für diese globalen Indikatoren belastbare Daten zu liefern, aber sich auf nationaler Ebene Indikatoren zu wählen, die für ihre jeweiligen nationalen Spezifika und Zielsetzungen passen.