Nachhaltigkeitsforscher blicken in die Zukunft

Welche sind die neuen und zentralen Forschungsfragen zur nachhaltigen Entwicklung? Wie sieht es mit den künftigen gesellschaftspolitischen Erfordernissen aus? Welche Innovationen können die nachhaltige Entwicklung besonders vorantreiben? Über Aufgaben und Herausforderungen für die Nachhaltigkeitsforschung diskutierten die über 350 Forscherinnen und Forscher im 10. BMBF-Forum für Nachhaltigkeit am 9. bis 11. September in Leipzig.

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) startete dort den Konsultationsprozess für die dritte Phase des FONA-Programms (Forschung für Nachhaltige Entwicklung), die 2015 beginnen soll. Das Rahmenprogramm FONA wurde 2004 vom Bundesforschungsministerium initiiert. Es unterstützt die nationale Nachhaltigkeitsstrategie und die Hightech-Strategie im Bereich Klimaschutz, Ressourcenschutz und Energie.

Die aktuelle Förderperiode läuft bis 2014, Ergebnisse der laufenden Forschungs- und Entwicklungsprojekte wurden bei dem Treffen in Leipzig präsentiert – beispielsweise Spielzeug und Frischhalteboxen, die aus nachwachsenden Rohstoffen statt Erdöl bestehen oder Ideen zur Rohstoffgewinnung aus Abraumhalden des sächsischen Bergbaus.

In seiner Keynote begrüßte Dr. Günther Bachmann, Generalsekretär des Rats für Nachhaltige Entwicklung (RNE), die Fortentwicklung des Forschungsprogramms. Es sei gut, dass mit FONA eine breite Basis für die Nachhaltigkeitsforschung geschaffen werde, die weit über das eigentliche Programm hinaus wirke, so Bachmann. „Jetzt aber beginnt erst die Arbeit“, so leitete er in die Diskussion über die zukünftigen Themen ein und regte an, dass sich die wissenschaftlichen Arbeitsprozesse stärker auf das Thema Nachhaltigkeit einlassen müssten.

„Gemeinsam müssen wir klare Beispiele dafür liefern, was genau wir mit Nachhaltigkeitsforschung meinen“. Die Bewerbung einer Vielzahl von Forschern um den Deutschen Nachhaltigkeitspreis sei ein gutes Beispiel für die Überwindung von Grenzen und Kommunikationsschranken. Bachmann überraschte die Zuhörer mit Franz Kafkas „Kleiner Fabel“ von der Maus, die sich in der weiten Welt ängstigt und ihr Heil in der Nähe von Mauern sucht.

Als diese aber immer schneller aufeinander zulaufen, sieht sie sich in dem Dilemma, dass vor ihr die Falle und hinter ihr die Katze ist. Übertragen zeige diese Fabel die Aufgaben von Wissenschaft und Forschung in der Gegenwart von Ressourcenengpässen und Entwicklungssackgassen, so Bachmann. Es gehe darum, rechtzeitig Alternativen und neue Optionen zu schaffen, um es zu ermöglichen, in Freiheit über alternative Entwicklungswege zu entscheiden.

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