Der Flut standhalten

Hochwasser bedroht die Pauliner Marsch. Wie Bürgerinnen und Bürger versuchen, die Grünzone zu retten.

Mitten im Herzen von Bremen zählt sie zu den beliebtesten Treffpunkten, für alle, die gerne Sport im Freien machen, spazieren gehen oder im Kleingarten werkeln: die Pauliner Marsch. 74 Hektar groß ist das Gelände. Etliche Vereine haben dort ihre Vereinsheime, Besucherinnen und Besucher gibt es zu allen Jahreszeiten. Doch das Naherholungsgebiet ist in Gefahr.

„Der globale Meeresspiegelanstieg macht auch vor Bremen nicht halt“, sagt Lucia Herbeck, Projektleiterin von Bresilient – einem Forschungsprojekt zur klimaresilienten Zukunftsstadt Bremen. Bresilient ist eine Wortneuschöpfung aus den Begriffen Bremen und resilient.

Prognosen zufolge wird der Meeresspiegel bis zum Ende des Jahrhunderts um mindestens 70 Zentimeter ansteigen. Auch die Pauliner Marsch wird in Zukunft schneller überflutet werden. Warum? Das Gebiet liegt vor der Hauptdeichlinie der Weser, hat damit ein wesentlich geringeres Schutzniveau.

Herbecks Aufgabe ist es, Menschen aus Forschung, Verwaltung und Wirtschaft zusammenzubringen mit den Initiativen vor Ort, damit Maßnahmen entwickelt werden können, um sich an die Folgen des Klimawandels anzupassen. Zum Beispiel wird gemeinsam überlegt, wie Gebäude entsprechend saniert werden können, damit das Wasser schneller ablaufen kann, oder darüber diskutiert, wie man sich schnell gegenseitig informiert, wenn Hochwasser droht.

Die Folgen des Klimawandels werden zunehmend sichtbar. Es gibt viel mehr Starkregen, Hitzeperioden nehmen zu, Sturmflutwasserstände werden immer höher. „Es müssen staatliche und städtische Maßnahmen zusammengreifen, aber auch die Bürgerinnen und Bürger vor Ort müssen Eigenvorsorge leisten“, sagt Herbeck. Sie wünscht sich, dass das Thema Klimaanpassung in den kommenden Jahren stärker in den Fokus rückt.

Die Idee des Projektes ist, alle an einen Tisch zu bringen, die 14 Vereine in der Pauliner Marsch, die Verwaltung, die Kleingärtnerinnen und Kleingärtner und diejenigen, die Maßnahmen umsetzen könnten. „Wir wollen das Bewusstsein stärken, dass das Gebiet gefährdet ist“, sagt Herbeck. Denn viele wissen tatsächlich nicht, dass bei einer sehr schweren Sturmflut das Gebiet schnell meterhoch überflutet werden kann. Künftig soll es Schilder, Flyer und anderes Infomaterial zur Lage vor Ort geben. Und auch Partnerschaften zwischen der Verwaltung und den Initiativen sind geplant.

Sie möchten mehr zur praktischen Umsetzung der SDGs in Bremen erfahren? Hier geht’s zur vollständigen Broschüre.

Die Publikationsreihe „17 Ziele – Einfach machen“ wird mit einer Ausgabe pro Bundesland ab sofort bis Ende Mai veröffentlicht. Foto: RENN-Leitstelle
Foto: RENN-Leitstelle

Dieser Text ist Teil der Publikationsreihe „17 Ziele – Einfach machen“ der RENN und wurde zuerst im Booklet zur praktischen Umsetzung der SDGs in Bremen veröffentlicht. Hier geht es zum vollständigen Booklet sowie zu den 16 Ausgaben der einzelnen Bundesländer.

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