Nachhaltigkeitskodex weiter im Aufwind: Der neue Branchenleitfaden der Ernährungsindustrie liegt vor

Berlin, 12.10.2015 – Unternehmen der Ernährungsindustrie werden es in Zukunft leichter haben, sich an Nachhaltigkeitsanforderungen zu messen und ihre Leistungen auf dem Gebiet der Nachhaltigkeit zu kommunizieren: Der Rat für Nachhaltige Entwicklung (RNE) und die Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie (BVE) haben einen Branchenleitfaden zum Deutschen Nachhaltigkeitskodex (DNK) entwickelt, der sich speziell an kleine und mittlere Unternehmen dieser Branche richtet. Diese Unterstützung zum Einstieg in die Berichterstattung nach dem DNK ist ab sofort online abrufbar.
Nachhaltigkeit wird zu einem wichtigen Wettbewerbsfaktor, aber noch machen nicht alle Unternehmen mit. Einzelne Wirtschaftszweige haben zudem unterschiedliche Anforderungen an die Nachhaltigkeitsberichterstattung. Deswegen sind Vorreiter-Unternehmen und -branchen wichtig. Sie zeigen Lösungen und Zukunftswege auf. Dazu gehört jetzt auch der Branchenverband der Ernährungswirtschaft, indem er einen Leitfaden zum DNK vorlegt, der auf die speziellen Gegebenheiten dieser Branche zugeschnitten ist und den Unternehmen als Orientierungshilfe dient. Auf der Anuga, der weltgrößten Fachmesse der Ernährungswirtschaft und Nahrungsmittelindustrie, haben der Rat für Nachhaltige Entwicklung und die Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie diesen Branchenleitfaden für die Lebensmittelindustrie präsentiert.

Leitfaden mit Vorbildfunktion

Für den RNE erklärte Generalsekretär Prof. Dr. Günther Bachmann auf der Anuga: „Der Deutsche Nachhaltigkeitskodex ist das Instrument, mit dem Unternehmen ihre Leistungen auf dem Gebiet der Nachhaltigkeit einfach, zutreffend und flexibel kommunizieren können. Er unterstützt Unternehmen dabei, die eigene Geschäftspraxis in Richtung Nachhaltigkeit weiterzuentwickeln und Potenziale zu identifizieren. Wir freuen uns, dass wir der Ernährungswirtschaft nun gemeinsam mit der BVE ein Hilfsmittel zum DNK anbieten können. Es legt den Fokus auf die speziellen Gegebenheiten und Anforderungen in der Ernährungsindustrie. Dieser Branchenleitfaden sollte Vorbildwirkung für weitere Wirtschaftszweige haben, die ihren Betrieben den Einstieg in die Berichterstattung nach dem DNK-Standard erleichtern möchten.“
Zur Bedeutung des Leitfadens für seinen Wirtschaftszweig sagt Christoph Minhoff, Hauptgeschäftsführer der BVE: „Für viele Lebensmittelhersteller ist nachhaltiges Wirtschaften heute bereits ökonomisch unabdingbar, weil ohne eine intakte Umwelt, eine kaufkräftige Gesellschaft sowie gesunde Konsumenten keine Gewinne möglich sind. Mit dem Branchenleitfaden zum DNK möchten wir die Bereitschaft der Unternehmen zu mehr Transparenz über ihre Leistungen und Ziele fördern.“
Der BVE-Branchenleitfaden zum DNK kann hier heruntergeladen werden.
 
Der fördert verantwortungsbewusstes Wirtschaften. Er misst die Nachhaltigkeitsleistung von nationalen wie internationalen Organisationen und Unternehmen jeder Größe und Rechtsform anhand von 20 grundsätzlichen Kriterien. Ab 2017 müssen kapitalmarktorientierte Unternehmen mit mehr als 500 Mitarbeitern über ihre Nachhaltigkeitsaktivitäten berichten. Die EU-Kommission hat den DNK als geeigneten Standard zur Erfüllung der Berichtspflicht gewürdigt. Aufgrund seiner Ausrichtung und unkomplizierten Handhabung ist der DNK jedoch auch und besonders für kleinere und mittlere Unternehmen geeignet.
Die , in der sich Fachverbände und Unternehmen aller wichtigen Branchen der Ernährungsindustrie – von den alkoholfreien Getränken über Fleisch und Süßwaren bis hin zum Zucker – zusammengeschlossen haben. Die Ernährungsindustrie ist mit rund 560.000 Beschäftigten in 5.800 Betrieben der drittgrößte Industriezweig Deutschlands. Sie versorgt 80 Millionen Verbraucher mit hochwertigen und preiswerten Lebensmitteln.
Der wurde erstmals im April 2001 von der Bundesregierung berufen. Ihm gehören 15 Personen des öffentlichen Lebens an. Der Rat entwickelt Beiträge für die Umsetzung der nationalen Nachhaltigkeitsstrategie, benennt konkrete Handlungsfelder und Projekte und verfolgt die Aufgabe, Nachhaltigkeit zu einem wichtigen öffentlichen Anliegen zu machen. Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel setzt die nationale Nachhaltigkeitsstrategie fort und hat den RNE zum 1. Juli 2013 für weitere drei Jahre berufen.