Erfolgsrezept zum Mitmachen

In den Kommunen, in den Vereinen oder Unternehmen ist das Thema Nachhaltigkeit angekommen. Welche Ideen es bundesweit gibt für mehr Umweltschutz und nachhaltiges Wirtschaften, zeigten erneut die Deutschen Aktionstage Nachhaltigkeit.

Sie sind eine Erfolgsgeschichte: Rund 3.250 Aktionen gab es in diesem Jahr bei den Deutschen Aktionstagen Nachhaltigkeit (DAN) vom 30. Mai bis 5. Juni. Das sind über 20% mehr Aktionen als 2018. Ganz vorne dabei waren Baden-Württemberg, gefolgt von Nordrhein-Westfalen, Berlin, Hessen und Sachsen-Anhalt.

Dort rief das Netzwerk Zukunft Sachsen-Anhalt Vereine, Privatpersonen, Hochschulen, Schulen, Kommunen, Kirchen oder die Wirtschaft auf, sich an der Langen Woche der Nachhaltigkeit zu beteiligen. Das Ziel: Zeigen, was sich tut in Sachen nachhaltiges Leben in der Region.

Alle Aktionen bezogen sich auf die 17 VN-Nachhaltigkeitsziele der Agenda 2030. Damit Armut, Umweltzerstörung oder Geschlechterungerechtigkeit weltweit ein Ende haben, waren und sind alle gefragt. Bei den Aktionstagen gab es Kleidertauschpartys, Selbermach-Workshops, Repair Cafés, Diskussionsrunden oder komplette Schulungsprogramme für Firmen. Alle Angebote hatten den Anspruch, den Gedanken an Nachhaltigkeit stärker im Alltag und im Beruf zu integrieren.

Mehr Klimaschutz und bewusster Konsum

Klimaschutz ist eines der wichtigsten Themen dieser Zeit – und somit auch bei den Aktionstagen für mehr Nachhaltigkeit. Etliche Kommunen und Städte boten Fahrradaktionen oder Workshops zum Thema Energiesparen an. In Bielefeld findet man entlang eines 25km langen Radwegs Informationen zu den VN-Nachhaltigkeitszielen und wie sie erreicht werden können. Ein Umwelttheaterstück in Kinderreimen brachte in Freiburg das Thema dem jungen Publikum näher.

Wie verbrauche ich weniger Strom im Haushalt? Wie kann ich Wärme besser speichern? Verbraucherinnen und Verbraucher haben viele Fragen – vor allem, wenn es um die praktische Umsetzung geht. In Schleswig-Holstein wurde an 20 Standorten eine regionale Energieberatung der Verbraucherzentrale eingerichtet. In einer Sprechstunde sollten die Fragen der Verbraucherinnen und Verbraucher beantwortet werden.

Die meisten Aktionen bundesweit wurden von Vereinen durchgeführt, insgesamt rund 480 Aktionen. Darauf folgten Unternehmen (244 Aktionen) und Bildungseinrichtungen (111 Aktionen). Es ging aber nicht nur um Klimaschutz, sondern auch ganz praxisnah und alltagstauglich um nachhaltigen Konsum und alternative Produktionswege.

Deutschland bei EU-Nachhaltigkeitstagen Spitzenreiter

Zum Beispiel beim Nachhaltigkeitsfestival „Schlabberkappes“ in Arnsberg. Der Name steht für ein traditionelles Gericht aus dem Ruhrgebiet – dem Schmalzkohl. Auf dem „Markt für morgen“, zeigten Unternehmen aus der Region, Vereine oder Schulen, welche Ideen sie haben für eine nachhaltige Lebensweise. Von den rund 40 Ausstellern wurden fair hergestellte Lebensmittel, Kleidung und Schmuck vorgestellt und verkauft. Ein wichtiges Thema für die Arnsberger: Wie schaffen wir es, weniger gutes Essen wegzuwerfen? Bei einer gemeinsamen Aktion mit den Bürgerinnen und Bürgern wurden Reste verwertet und daraus Gerichte für alle gekocht.

Das Festival ist Teil der Arnsberger Nachhaltigkeitsstrategie. Sie wurde im vergangenen Jahr von der Stadt beschlossen. Damit setzt die Kommune den Rahmen für die Umsetzung der VN-Nachhaltigkeitsziele.

Die hohe Nachfrage und die vielen Teilnehmerinnen und Teilnehmer bei den DAN zeigen: Nachhaltigkeit ist als wichtiges Thema in der Gesellschaft angekommen. Jetzt gilt es weiterzumachen, damit jeder Tag zum Aktionstag wird. Die Deutschen Aktionstage Nachhaltigkeit fanden im Rahmen der Europäischen Nachhaltigkeitswoche statt. In 27 EU-Staaten gab es mehr als 6.600 Projekte und Initiativen. Im EU-Vergleich liegt Deutschland damit auf Platz 1 bei den Aktionen.