Nachhaltigkeitsrat startet mit SKEW den „Berichtsrahmen nachhaltige Kommune“ – Auftakt in Aschaffenburg

Berlin, 4. März 2021 – „Kommunen sind entscheidende Treiber für die nachhaltige Entwicklung unserer Gesellschaft“, erklärt Dr. Werner Schnappauf, Vorsitzender des Rates für Nachhaltige Entwicklung (RNE). „Alle 17 Nachhaltigkeitsziele stehen in direktem oder indirektem Zusammenhang mit den Aufgaben einer Kommune. Der neue Berichtsrahmen nachhaltige Kommune, der BNK, kann eine große Hilfe für weitere Fortschritte im Bereich Nachhaltigkeit sein“, so Schnappauf.

Von kommunaler Seite besteht seit langem ein großes Interesse an einem Hilfsmittel für eine gute Nachhaltigkeitsberichterstattung. Viele Kommunen haben bereits Nachhaltigkeitsstrategien erarbeitet, beispielsweise im Rahmen des Projekts „Globale Nachhaltige Kommune“ der Servicestelle Kommune in der Einen Welt (SKEW) von Engagement Global. Es fehlte aber bisher ein Instrument, um die Umsetzung der Strategien zu evaluieren und bei Bedarf nachzusteuern. Die im Dialog „Nachhaltige Stadt“ vertretenen Oberbürgermeisterinnen und Oberbürgermeister haben daher den RNE im Jahr 2019 um die Entwicklung eines Berichtssystems gebeten, das auf dem Deutschen Nachhaltigkeitskodex (DNK) für Unternehmen aufbauen kann. Der Nachhaltigkeitsrat hat daraufhin gemeinsam mit den im Dialog „Nachhaltige Stadt“ vertretenen Oberbürgermeisterinnen und Oberbürgermeistern, den Regionalen Netzstellen Nachhaltigkeitsstrategien (RENN) sowie einer Vielzahl von weiteren Stakeholdern einen „Berichtsrahmen nachhaltige Kommune“ (BNK) erarbeitet.

„Aufgrund meiner langjährigen Erfahrung als Landrat ist mir besonders wichtig, dass der BNK ein Angebot für alle Kommunen darstellt und somit auch Landkreisen zur Verfügung steht. Wir freuen uns, dass der RNE seit letztem Jahr auch mit den Landkreisen eng kooperiert“, so Schnappauf.

„Als Kommunen setzen wir die Transformation zur Nachhaltigkeit um“ betont Markus Lewe, Ratsmitglied, Oberbürgermeister der Stadt Münster und Vizepräsident des Deutschen Städtetags, im Vorwort der BNK-Handreichung. „Insgesamt steht im BNK die Prozessorientierung im Vordergrund. Es geht nicht darum, Ergebnisse zu bewerten oder Kommunen miteinander zu vergleichen. Es geht um das gemeinsame Vorankommen und die vielen Schritte auf dem Weg hin zu mehr Nachhaltigkeit“, so Lewe.

Der BNK wird ab März 2021 in gemeinsamen Projekten mit der SKEW und vielen RENN-Partnern erprobt. Die Stadt Aschaffenburg wird dabei die erste von voraussichtlich 20 Pilotkommunen aus ganz Deutschland sein, die einen eigenen Nachhaltigkeitsbericht auf Basis des BNK erstellt. Den Auftakt für den Aschaffenburger Nachhaltigkeitsbericht bildete die gestrige Stadtratssitzung. „Die Stadt Aschaffenburg sieht sich als Kommune in der Verantwortung, all ihre Aufgaben im Sinne der Nachhaltigkeit wahrzunehmen und damit Vorbild zu sein. Diese Verantwortung wird in der Verwaltung und im Rat als Querschnittsaufgabe angesehen, an der auch alle Bürgerinnen und Bürger mitwirken, und hat in Aschaffenburg lange Tradition“, so Jürgen Herzing, Oberbürgermeister der Stadt Aschaffenburg und Mitglied im Dialog „Nachhaltige Stadt“ des RNE.

Die Erfahrungen aus den 20 Pilotkommunen sollen in die Weiterentwicklung des Berichtsrahmens einfließen. Die Veröffentlichung „Berichtsrahmen nachhaltige Kommune“ finden Sie ab sofort hier.

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Der Rat für Nachhaltige Entwicklung (RNE) berät die Bundesregierung zur Nachhaltigkeitspolitik. Er ist in seiner Tätigkeit unabhängig und wird seit 2001 alle drei Jahre von der Bundesregierung berufen. Ihm gehören 15 Personen des öffentlichen Lebens aus der Zivilgesellschaft, der Wirtschaft, der Wissenschaft und der Politik an. Den Vorsitz führt seit 2020 Dr. Werner Schnappauf, stellvertretende Vorsitzende ist Prof. Dr. Imme Scholz. Der Rat führt auch eigene Projekte durch, mit denen die Nachhaltigkeit praktisch vorangebracht wird. Zudem setzt er Impulse für den politischen und gesellschaftlichen Dialog. Der Rat wird von einer Geschäftsstelle mit Sitz in Berlin unterstützt.

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