Der Rat für Nachhaltige Entwicklung warnt vor Risiken des Biodiversitätsverlusts und zeigt Wege zu naturpositivem Wirtschaften
Die Ratsmitglieder Katrin Böhning-Gaese und Myriam Rapior übergeben die Stellungnahme "Erfolgreiche Wirtschaft braucht resiliente Natur" auf der RNE-Jahreskonferenz am 10.11.2025 in Berlin an Rita Schwarzelühr-Sutter (Parlamentarische Staatssekretärin im BMUKN). Foto: Bernhard Ludewig/Oliver Ziebe © RNE
Berlin, 11. November 2025 – Wirtschaftlicher Erfolg ist langfristig nur auf Basis einer intakten Natur möglich. Aber wie kann die Politik Unternehmen dabei unterstützen, Biodiversität zu einem strategischen Bestandteil ihres Handelns zu machen? Darum geht es in den Empfehlungen an die Bundesregierung, die der Rat für Nachhaltige Entwicklung (RNE) jetzt veröffentlicht hat.
Unter dem Titel „Erfolgreiche Wirtschaft braucht resiliente Natur: Warum Biodiversitätsschutz ökonomisch relevant ist” wirbt der RNE für ein neues Verständnis des Verhältnisses zwischen Wirtschaft und Natur und mehr politischen Rückhalt für unternehmerischen Biodiversitätsschutz.
„Natur und ihre Dienstleistungen wie fruchtbare Böden und sauberes Trinkwasser sind eine Ressource. Über 50% des globalen BIPs sind abhängig von der Natur, daher müssen wir den Biodiversitätsverlust stoppen“, sagt RNE-Mitglied Myriam Rapior: „Unternehmen, die Biodiversität und Ökosysteme schützen, sichern zwar ihre Zukunftsfähigkeit. Aber oft sehen sie keinen schnellen „Return on Investment”. Die Bundesregierung könnte Unternehmen hier noch viel besser unterstützen.“
Ein zentraler Befund der RNE-Autor*innen: Biodiversitätsverlust ist längst ein wirtschaftliches Risiko. Wenn Ökosystemleistungen – wie fruchtbare Böden, sauberes Wasser oder stabile Klimaregulation – schwinden, geraten ganze Wertschöpfungsketten in Gefahr. Gleichzeitig bieten sich Chancen für Unternehmen, die den Naturschutz aktiv in ihre Strategien integrieren. Dafür braucht es jedoch politische Leitplanken, Transparenz und verlässliche Anreize.
Fallbeispiele aus verschiedenen Branchen zeigen, dass ein Umdenken bereits begonnen hat: Immer mehr Unternehmen erkennen, dass Investitionen in die Natur auch Investitionen in Risikomanagement, Innovationskraft und Resilienz sind.
„Biodiversität ist längst kein Nischenthema mehr – sie gehört in die Mitte unternehmerischer Entscheidungen”, sagt Myriam Rapior: „Die Stellungnahme zeigt, dass nachhaltige Wertschöpfung und Schutz der Natur keine Gegensätze sind, sondern sich gegenseitig bedingen.“
Hintergrund
Der Rat für Nachhaltige Entwicklung (RNE) berät die Bundesregierung seit 2001 in Fragen der Nachhaltigkeitspolitik. Er entwickelt Beiträge für die nationale Nachhaltigkeitsstrategie, benennt konkrete Handlungsfelder und Projekte und stärkt den gesellschaftlichen Dialog über Nachhaltigkeit.
Kontakt für Medienanfragen
Rat für Nachhaltige Entwicklung
Jenni Roth
Medienreferentin
Geschäftsstelle c/o GIZ GmbH
Potsdamer Platz 10
10785 Berlin
Tel: +49 30 338424-410
E-Mail: presse@nachhaltigkeitsrat.de