Schadstoffbelastete Kinderschminke: Naturkosmetik ist die nachhaltigere Alternative

Berlin, 22.02.2017 – Rund 8 000 natürliche und synthetische Substanzen werden in der Kosmetikindustrie insgesamt eingesetzt. Viele davon sind ökologisch oder gesundheitlich bedenklich. Gerade die in der Karnevalszeit beliebte Kinderschminke ist oft schadstoffbelastet. Wer Risiken vermeiden möchte, sollte zu zertifizierter Naturkosmetik greifen. Das empfiehlt der Rat für Nachhaltige Entwicklung (RNE).

Kosmetik enthält oft umweltschädliche Stoffe

Zahlreiche Kosmetikprodukte enthalten Substanzen wie Mikroplastik oder hormonell wirksame Stoffe, die der Umwelt und zum Teil auch der Gesundheit schaden. Der RNE verweist auf Testergebnisse des Magazins „Öko-Test“, nach denen die Hälfte der getesteten Kinderschminken in Bezug auf die ökologische Verträglichkeit ungenügend war. Kinderschminke ist gerade zur Karnevalszeit beliebt. Es empfiehlt sich ein genauer Blick in die Inhaltsstoffliste, gegebenenfalls unter Zuhilfenahme der Codecheck-App, um zu erfahren, ob bedenkliche Stoffe enthalten sind, da die Rezepturen von Kosmetik häufig geändert werden.

Naturkosmetik: Auf glaubwürdige Siegel achten

Als nachhaltige Alternative zu Kosmetik mit herkömmlichen Inhaltsstoffen empfiehlt der RNE in seinem Ratgeber Der Nachhaltige Warenkorb (www.nachhaltiger-warenkorb.de) zertifizierte Naturkosmetik. Sie erreicht in Deutschland mittlerweile einen Marktanteil von neun Prozent – Tendenz steigend. Verbraucherinnen und Verbraucher erkennen sie an den Siegeln „BDIH Kontrollierte Naturkosmetik“ und „NaTrue“. Das Fairtrade-Siegel bescheinigt Kosmetikprodukten, dass die Rohstoffe zu Mindestpreisen über dem Weltmarktniveau gehandelt werden, was den Produzenten zugutekommt.

Kosmetikmüll vermeiden

Die Haut ist bei vielen Menschen ein empfindliches Organ, das nicht jedes Kosmetikprodukt verträgt. Um Fehlkäufe und damit unnötigen Müll zu vermeiden, sollten Verbraucher Produkte möglichst vor dem ersten Kauf auf einer kleinen Hautpartie testen oder im Geschäft nach Proben fragen. Steht ein Produkt zu Hause schon lange im Schrank, sollten sich Verbraucher auf ihre Nase verlassen: Wenn Kosmetik unangenehm riecht, gehört sie in den Müll. Auch auf die richtige Verpackung von Cremes, Make -up und Co. sollten Verbraucher der Umwelt zuliebe achten. Nachfüllpackungen und kleinere Einheiten, die trotz seltener Benutzung aufgebraucht werden, sind nicht nur ökologisch, sondern oft auch ökonomisch eine gute Wahl.