Expertengremium fordert mehr Ausgewogenheit bei Globalen Nachhaltigkeitszielen

Das Stakeholder Forum for Sustainable Future hat eine Analyse des Entwurfs der zwischenstaatlichen sogenannten Offenen Arbeitsgruppe der Vereinten Nationen zu den globalen Nachhaltigkeitszielen (Sustainable Development Goals, SDGs) vorgelegt. Der Rat für Nachhaltige Entwicklung hat das Papier beauftragt.

Der Auftrag erfolgte auf Basis der Visionen und konkreten Vorschlägen für globale Nachhaltigkeitsziele, die gesellschaftliche Gruppen öffentlich online eingebracht und diskutiert hatten. Dazu war eigens eine Internetplattform durch das Stakeholder Forum eingerichtet worden.

Die Analyse des Forums prüft den Zielkatalog der globalen Nachhaltigkeitsziele auf die Ausgewogenheit ökologischer, wirtschaftlicher wie sozialer Nachhaltigkeitsdimensionen. Die Studie identifiziert innovative Zielvorschläge derjenigen, die sich an der Plattform beteiligt haben. Sie benennt Beispiele, wie verschiedene Dimensionen nachhaltiger Entwicklung miteinander in Einklang gebracht oder Wechselwirkungen zwischen einzelnen Zielen sichtbar gemacht werden können.

Der von der Offenen Arbeitsgruppe vorgelegte Zielkatalog zu den globalen Nachhaltigkeitszielen beschreibt Prioritäten der weltweiten Entwicklung in den kommenden 15 Jahren und soll im September von der Vollversammlung der Vereinten Nationen verabschiedet werden. Der Entwurf der Offenen Arbeitsgruppe benennt insgesamt 17 Ziele und 169 Unterpunkte.

Das Stakeholder Forum kritisiert in seiner Stellungnahme „Sustainability Development Goals and Integration: Achieving a better balance between the economic, social and environmental dimensions“, dass die drei Dimensionen der Nachhaltigkeit nicht in einem ausgewogenen Verhältnis zu einander stehen.

Darüber hinaus fordern die Autoren einen integrativeren Ansatz, so dass die Ziele in den unterschiedlichen Sektoren nicht unverbunden nebeneinander stehen, sondern zu einem „integrativen Ziel“ zusammengeführt werden. So bräuchten beispielsweise „Klimawandel“ und „Energie“ eine Zielvereinbarung, die auch alle wirtschaftlichen und sozialen Dimensionen erfasst.

Mit seinem Beitrag will das Stakeholder Forum die Debatte über die künftigen globalen Nachhaltigkeitsziele um mehr Integration und Ausgewogenheit anregen. Das Papier besteht aus drei Teilen: Auf der Grundlage einiger Eingangsbewertungen der Offenen Arbeitsgruppe beschreiben die Autoren des Forums in ihrem Beitrag exemplarisch ihre Beobachtungen und leiten daraus ihre Kritik mangelnder Kohärenz und Ausgewogenheit her.

Im mittleren Teil schlagen die Autoren konstruktive Verbesserungen oder Ergänzungen zu dem Entwurfswerk der globalen Nachhaltigkeitsziele vor, um das Ungleichgewicht aus ihrer Sicht zwischen den Dimensionen und Zielen zu verringern. Im dritten Teil der Stellungnahme beschreiben sie die Verbindungen, die sie zwischen den Sollvorgaben und Zielen des diskutierten Entwurfs sehen. Dies fordert mit Blick auf die nationale Umsetzung der SDGs die nationale Nachhaltigkeitspolitik zu einer erhöhten Integrationsleistung auf.

Weiterführende Informationen

Die Analyse des Stakeholder Forums [pdf, 2,3 MB]