Mark Lawrence, geboren 1969 in Woodbury/New Jersey, ist ein US-amerikanischer Erdsystem- und Atmosphärenforscher. Er ist seit 2011 wissenschaftlicher Direktor am Forschungsinstitut für Nachhaltigkeit – Helmholtz-Zentrum Potsdam (RIFS) (ehemals Institut für transformative Nachhaltigkeitsforschung (IASS)) in Potsdam und seit 2014 Honorarprofessor an der Universität Potsdam.
Lawrence wurde 1996 am Georgia Institute of Technology in Atlanta/Georgia promoviert. Von 1993 bis 2011 arbeitete er am Max-Planck-Institut für Chemie in Mainz, zunächst als Doktorand, dann als Postdoktorand und schließlich als Forschungsgruppenleiter.
Er ist u.a. seit 2020 Co-Vorsitzender der Wissenschaftsplattform Nachhaltigkeit 2030 (wpn2030), seit 2021 Vorstandsmitglied des Deutschen Klima-Konsortiums (DKK), seit 2016 Mitglied des Lenkungsausschusses des Sustainable Development Solutions Network Deutschland (SDSN) und seit 2021 Gremiumsmitglied des VDI, Interdisziplinäres Gremium Klimaschutz und Energiewende (VDI-IGKE).
Mark Lawrence ist seit Januar 2023 Mitglied im Rat für Nachhaltige Entwicklung.
Drei Fragen an Prof. Dr. Mark G. Lawrence
Werden wir konkret: Was bedeutet für Sie Nachhaltigkeit? Was verbinden Sie mit dem Begriff?
Prof. Dr. Mark G. Lawrence: Es gibt viele verschiedene Definitionen von „Nachhaltigkeit“, die verwendet werden. Vor einiger Zeit hat RIFS (damals noch als IASS) seine eigene Perspektive der Nachhaltigkeit entwickelt. An diesem Ansatz orientiere ich mich seither auch persönlich: In unserem Verständnis umfasst Nachhaltigkeit ein Leitkonzept, um humane Lebensbedingungen für alle Menschen weltweit heute und in Zukunft sicherzustellen und zu fördern sowie dazu beizutragen, dass die dafür notwendigen natürlichen Lebensgrundlagen wiederhergestellt und erhalten werden.
Wofür möchten Sie sich in Ihrer Arbeit im Rat besonders einsetzen?
Die Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie ist ein kraftvolles Instrument, um über Ressortgrenzen hinweg an nachhaltigen Lösungen für die Krisen unserer Zeit zu arbeiten. Ich möchte für die Nachhaltigkeitsstrategie werben, sie noch bekannter machen und gemeinsam mit vielen anderen an ihrer Umsetzung arbeiten.
Insbesondere möchte ich erreichen, dass die Wissenschaft eine stärkere Rolle bei der Entwicklung der Nachhaltigkeitspolitik spielt. Ich möchte den Ansatz der transdisziplinären und transformativen Nachhaltigkeitsforschung stärker in den RNE einbringen: Nachhaltigkeit erfordert das Zusammenwirken verschiedener Formen des Wissens – u.a. wissenschaftlich, politisch, gesellschaftlich.
Was ist für Sie im Kontext der Nachhaltigkeit die größte Herausforderung, die wir in den kommenden Jahren bewältigen müssen?
Die größte Herausforderung ist, dass es keine größte Herausforderung in dem Sinne gibt, sondern viele sehr große Herausforderungen. Wir neigen jedoch oft dazu, uns nur auf eine zu konzentrieren, um uns einerseits die Lösung komplexer Probleme zu vereinfachen, andererseits aufgrund unserer kurzen Aufmerksamkeitsspanne. In Deutschland liegt unser Fokus vor allem auf der Klimakrise. Die Klimakrise ist ohne Zweifel eine der größten Herausforderungen unserer Zeit, aber wenn sie im besten Sinne nachhaltig gelöst werden soll, brauchen wir ebenfalls Fortschritte bei den anderen 16 Nachhaltigkeitszielen der UN. Nachhaltigkeit bedeutet auch Gerechtigkeit, Kampf gegen Armut, den Erhalt der Biodiversität, gesunde Luft, gesundes Essen und vieles mehr.
Lebenslauf
Detaillierter Lebenslauf von Prof. Dr. Mark G. Lawrence zum Download (PDF, 118 KB)
Zitat
„Wie kann ich so leben, dass Nachhaltigkeit dadurch gefördert wird? Diese Frage verbindet individuelle Handlungen und gesellschaftliche Transformationen. Dazu beizutragen, insbesondere durch neue wissenschaftliche Ansätze, beschäftigt mich seit Jahren.”
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