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Die Zukunft des Kaffeeanbaus - Perspektiven für Kleinbauern

Die Deutschen lieben Kaffee, bei stolzen 162 Litern lag der durchschnittliche Pro-Kopf-Verbrauch im vergangenen Jahr. Mit ihrer Vorliebe sind sie nicht allein. Der Kaffeedurst nimmt weltweit zu, auch weil viele Menschen in Schwellenländern ebenfalls auf den Geschmack kommen. Als eines der wichtigsten globalen Handelsgüter bildet Kaffee die Existenzgrundlage für viele Millionen Kleinbauernfamilien weltweit.

Kaffee war und ist ein Pionierprodukt, wenn es um nachhaltige Lieferketten geht. In den letzten Jahren scheint es in der Öffentlichkeit um die Fragen der Produktionsbedingungen bei Kaffee ruhiger geworden zu sein. Dabei sind die Herausforderungen nicht geringer geworden – ganz im Gegenteil.

In vielen Regionen der Erde gab es in den letzten Jahren massive Ernteausfälle, die sich häufig auf den Klimawandel zurückführen ließen. Der Kaffeepreis ist seit Jahren auf einem niedrigen Niveau, ein existenzsicherndes Einkommen für die Produzentinnen und Produzenten außer Reichweite. Jüngere Generationen wenden sich vom Kaffeeanbau ab, doch fehlen ihnen zugleich andere Perspektiven. Diese schon jetzt deutlich spürbaren Entwicklungen werden sich in Zukunft noch verstärken.

Expertinnen und Experten sind sich einig, dass die Kleinproduzentinnen und Kleinproduzenten und damit die gesamte Kaffeebranche vor enormen Herausforderungen stehen, die jetzt Handlung erfordern und die nur mit vereinten Kräften gemeistert werden können.

Daher laden Brot für die Welt und MISEREOR dazu ein, branchenübergreifend über die Zukunft des Kaffeeanbaus zu diskutieren. Gemeinsam mit Fachleuten aus der Kaffeewirtschaft, aus Politik, Wissenschaft und Zivilgesellschaft möchten wir anhand der folgenden Leitfragen konkrete Schritte zur gemeinsamen Weiterarbeit identifizieren:
• Welche Auswirkungen hat der Klimawandel auf den kleinbäuerlichen Kaffeeanbau und wie sehen sinnvolle Anpassungsmaßnahmen aus?
• Wie lassen sich die Kosten einer nachhaltigen Kaffeeproduktion berechnen und transparent machen, wieviel müsste Kaffee wert sein?
• Was muss sich im kleinbäuerlichen Kaffeeanbau verändern, um seine Zukunftsfähigkeit zu sichern und den Kaffeeanbau für nachfolgende Generationen attraktiv und lukrativ zu gestalten?

Die Tagung besteht aus einer öffentlichen Abendveranstaltung am 23. Oktober und einer ganztägien Fachkonferenz am 24. Oktober 2018. Beide Veranstaltungen können auch unabhängig voneinander besucht werden. Die Tagungssprache ist Deutsch. Eine englische Simultanübersetzung wird angeboten.