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Berlin, 21. Dezember 2022 Mit der neuen EU-Richtlinie zur Nachhaltigkeitsberichterstattung von Unternehmen, der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD), werden zukünftig auch kapitalmarktorientierte kleine und mittelgroße Unternehmen (KMU) Nachhaltigkeitsinformationen im Sinne der European Sustainability Reporting Standards (ESRS) offenlegen müssen. Mittelbar bestehen auch für zahlreiche andere KMU Nachhaltigkeitsberichtspflichten durch Anforderungen von Stakeholdern, wie etwa Banken, Versicherungen oder anderen Unternehmen in den Wertschöpfungsketten. Die von dem Deutschen Rechnungslegungs Standards Committee (DRSC) und dem Rat für Nachhaltige Entwicklung (RNE) ins Leben gerufene Pilotgruppe KMU-Reporting hat in einem Eckpunktepapier (PDF, englisch) Vorschläge für eine angemessene und handhabbare Gestaltung eines Standards und weiteren Leitlinien für die Nachhaltigkeitsberichterstattung von KMU erarbeitet, die am heutigen Mittwoch an die European Financial Advisory Reporting Group (EFRAG) übergeben werden. Zentral ist die Forderung nach im Vergleich zu den Vorgaben für große Unternehmen deutlich reduzierten, sorgfältig abgegrenzten und standardisierten Mindestberichtsanforderungen, die flexibel um weitere Nachhaltigkeitsinformationen ergänzt werden können.

Weitere Vorschläge sind vereinfachte Ansätze zur Ermittlung wesentlicher Berichtsinhalte, die Förderung von Unterstützungsstrukturen, wie beispielsweise der Deutsche Nachhaltigkeitskodex (DNK) sowie die Durchführung von Field Tests zur Evaluierung und Weiterentwicklung des KMU-Standards. Ziel ist es, den Strukturen von KMU Rechnung zu tragen, in dem die Komplexität der Berichtsanforderungen und der entstehende Verwaltungsaufwand für KMU minimiert werden und den KMU hilfreiche Instrumente zur Erfüllung Anforderungen zur Verfügung zu stellen.

Prof. Alexander Bassen, Leiter der Pilotgruppe und RNE-Mitglied: „Bei der Erarbeitung des KMU-Standards und Leitlinien kommt es nun darauf an, die Balance zwischen Ambitionsniveau und Machbarkeit für KMU zu finden. Mit dem Eckpunktepapier hat die Pilotgruppe wichtige Vorschläge in diese Richtung erarbeitet. Standardisierte Mindestinformationen, die in ihrer Komplexität reduziert, aber mit den ESRS und weiteren zentralen Anforderungen verzahnt sind, können eine breite Anerkennung von Unternehmen und Nutzern der Informationen finden.“

In fünf Eckpunkten werden Vorschläge für die Erarbeitung von KMU-Standards, Leitlinien und Unterstützungsstrukturen für deren Anwendung dargelegt. Zentral ist die Forderung nach der Fokussierung auf standardisierte, abgegrenzte und reduzierte Berichtsanforderungen, um den begrenzten finanziellen und personellen Mitteln von KMU Rechnung tragen zu können. Diese allgemein akzeptierten Mindestanforderungen können im Sinne eines modularen Ansatzes auf freiwilliger Basis um weitere Nachhaltigkeitsinformationen individuell ergänzt werden. So können KMU auf zusätzliche Informationsbedürfnisse wichtiger Stakeholder wie z.B. Banken, Versicherungen, Kund*innen oder auch Lieferant*innen besser reagieren. Die so definierten Mindestanforderungen müssen dabei möglichst kompatibel mit den umfangreichen in der EU und national bereits bestehenden Nachhaltigkeitsberichtsanforderungen einerseits und den Berichtsanforderungen für große, direkt von der CSRD betroffene Unternehmen, den ESRS, sein und Schnittmengen mit internationalen Anforderungen, etwa des International Sustainability Standards Boards (ISSB) schaffen. Durch eine möglichst hohe Kompatibilität kann der Berichtsaufwand für KMU weiter reduziert werden.

Weitere Vorschläge der Pilotgruppe betreffen die Notwendigkeit für die Schaffung von Unterstützungsstrukturen für die Nachhaltigkeitsberichterstattung. Insbesondere Tools für die Risikoanalyse, Datenerhebung und Musterformulare zur Erstellung einer Wesentlichkeitsanalyse können angesichts limitierter Ressourcen hilfreich sein. Etablierte Instrumente wie der Deutsche Nachhaltigkeitskodex (DNK), den bereits mehr als 900 Unternehmen nutzen, können für viele KMU als Good-Practice-Ansatz berücksichtigt werden.

Die Pilotgruppe empfiehlt darüber hinaus die Durchführung von Field Tests zur Evaluierung der Anforderungen an die Nachhaltigkeitsberichterstattung von KMU hinsichtlich der Umsetzbarkeit und Auswirkungen auf die Unternehmen, um eine möglichst praktikable Gestaltung zu gewährleisten. Begrenzte Ressourcen von KMU können auch die Möglichkeiten zur elektronischen Bereitstellung von Nachhaltigkeitsinformationen betreffen. Aus Sicht der Pilotgruppe ist es daher essenziell, dass KMU einfache digitale Lösungen zur Verfügung gestellt werden. Auch hier kann der DNK ein Bezugspunkt für zu schaffende Infrastrukturen auf EU-Ebene und in den Ländern sein, insbesondere mit Blick auf Schnittstellen mit dem European Single Access Point (ESAP).

Das Eckpunktepapier geht zurück auf die im Rahmen der Kooperationsvereinbarung des DRSC und des RNE initiierte Pilotgruppe KMU-Reporting. Diese setzt sich aus erfahrenen Vertreter*innen aus KMU und verschiedenen Stakeholdergruppen der KMU-Nachhaltigkeitsberichterstattung zusammen. Im Rahmen der Kooperation sollen Unternehmen bei der Umsetzung neuer gesetzlichen Anforderungen an die Berichterstattung unterstützt werden.

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Medienkontakt:

Laura Schoen
Rat für Nachhaltige Entwicklung
Medienreferentin
T + 49 30 338424-529
M + 49 152 90015967
E laura.schoen@nachhaltigkeitsrat.de
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Der Rat für Nachhaltige Entwicklung (RNE) berät die Bundesregierung zur Nachhaltigkeitspolitik. Er ist in seiner Tätigkeit unabhängig und wird seit 2001 alle drei Jahre von der Bundesregierung berufen. Ihm gehören 15 Personen des öffentlichen Lebens aus der Zivilgesellschaft, der Wirtschaft, der Wissenschaft und der Politik an. Den Vorsitz führt seit 2020 Dr. Werner Schnappauf, stellvertretende Vorsitzende ist Prof. Dr. Imme Scholz. Der Rat führt auch eigene Projekte durch, mit denen die Nachhaltigkeit praktisch vorangebracht wird. Zudem setzt er Impulse für den politischen und gesellschaftlichen Dialog. Der Rat wird von einer Geschäftsstelle mit Sitz in Berlin unterstützt.

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Gewerkschaften gewinnen

Beispiel Mexiko. Felix Meyerhoff ist beim RNE zuständig für Internationales und das Globale Forum. Er meint: „In Mexiko hat der dortige Nachhaltigkeitsrat einen bemerkenswerten Draht zu den Gewerkschaften geschaffen.“ Die Beschäftigten und ihre Vertreterinnen und Vertreter sind entscheidend, wenn die Wirtschaft klimaneutral und ressourceneffizienter werden soll. Anfangs seien die Gewerkschaftsleute aber eher zurückhaltend gewesen, erzählt Meyerhoff weiter. Der mexikanische Rat habe jedoch immer wieder das Gespräch gesucht, zugehört, nicht gleich Forderungen gestellt und auf die Einhaltung der Ziele gepocht. So sei Vertrauen gewachsen und heute immer öfter eine Zusammenarbeit möglich. Es ist das Nicht-mit-der-Tür-ins-Haus-fallen-Prinzip, das die Kooperation vorangebracht hat. Kooperationen und inklusive Partnerschaften seien ausschlaggebend, in vielen Ländern spielten dabei auch Religionsgemeinschaften eine große Rolle, erklärt Meyerhoff. Ziel sei unter anderem, vor allem jene Menschen systematisch in die Nachhaltigkeitsdebatten und- prozesse einzubeziehen, die von den notwendigen Transformationen besonders betroffen sind – etwa die jüngeren Generationen. In Kenia zum Beispiel gebe es regelmäßig einen zivilgesellschaftlichen Kongress, der einen Großteil der relevanten Akteure des Landes zusammenbringt, um die erzielten Fortschritte zu bewerten, Champions auszuzeichnen und gegenseitiges Lernen zu fördern. Das Netzwerk, das 2019 auf dem UN-Nachhaltigkeitsgipfel ins Leben gerufen wurde, sucht nach Ideen, wie sich die gesellschaftliche Debatte und gemeinsame Konsensfindung zur Nachhaltigen Entwicklung stärken lässt. Sie machen dazu auch Vorschläge, wie diese organisiert werden kann und welche Strukturen die nationalen Regierungen dazu fördern sollten. So heißt es im Abschlussdokument zum Beispiel auch, dass Regierungen eine Nachhaltigkeitsstrategie oder Ähnliches haben sollten, sie Marktplätze für Ideen schaffen und insbesondere auch lokale Netzwerke fördern sollten. Über diese und viele weitere Ideen und Projekte wurde beim Netzwerktreffen des Global Forums vom 05. bis 07. September 2022 diskutiert. Mehr als 30 Mitglieder und angegliederte Organisationen nahmen am Treffen in Kapstadt teil. Seit Gründung des Netzwerks vor drei Jahren wurde das Sekretariat des Global Forums vom RNE geführt – dieses ist nun an den südafrikanischen Partner und eine weitere Organisation übergeben worden. Die Vorschläge des Global Forums kommen in einer wichtigen Zeit: Im September 2023 findet nach vier Jahren wieder ein UN-Nachhaltigkeitsgipfel, der SDG Summit 2023, statt, auf dem Weichen gestellt werden sollen. Ein Jahr später dann auf Initiative von UN-Generalsekretärs Guterres ein Zukunftsgipfel, der Summit of the Future. [document id="95126"]" ["post_title"]=> string(50) "Global Forum: Der RNE im internationalen Austausch" ["post_excerpt"]=> string(289) "Jugend einbeziehen, Gewerkschaften beteiligen: Im Global Forum suchen Nachhaltigkeitsräte und ähnliche Gremien aus der ganzen Welt nach den besten Ideen, wie den Sustainable Development Goals (SDGs) neuer Schwung zu verleihen ist - wie jüngst beim Treffen im südafrikanischen Kapstadt." ["post_status"]=> string(7) "publish" ["comment_status"]=> string(6) "closed" ["ping_status"]=> string(6) "closed" ["post_password"]=> string(0) "" ["post_name"]=> string(49) "global-forum-der-rne-im-internationalen-austausch" ["to_ping"]=> string(0) "" ["pinged"]=> string(0) "" ["post_modified"]=> string(19) "2022-12-19 08:59:15" ["post_modified_gmt"]=> string(19) "2022-12-19 07:59:15" ["post_content_filtered"]=> string(0) "" ["post_parent"]=> int(0) ["guid"]=> string(42) "https://www.nachhaltigkeitsrat.de/?p=94760" ["menu_order"]=> int(0) ["post_type"]=> string(4) "post" ["post_mime_type"]=> string(0) "" ["comment_count"]=> string(1) "0" ["filter"]=> string(3) "raw" } [2]=> object(WP_Post)#6066 (24) { ["ID"]=> int(94776) ["post_author"]=> string(1) "5" ["post_date"]=> string(19) "2022-12-08 09:16:59" ["post_date_gmt"]=> string(19) "2022-12-08 08:16:59" ["post_content"]=> string(7937) "

Berlin, 08. Dezember 2022 Anlässlich des Starts der Weltnaturschutzkonferenz (CBD COP 15) im kanadischen Montreal fordern der Rat für Nachhaltige Entwicklung (RNE) und der Deutsche Naturschutzring (DNR) in einem gemeinsamen Papier die Verankerung eines Verbesserungsgebots für den ökologischen Zustand von Natur und Landschaft im deutschen Naturschutzrecht. Bundesumweltministerin Steffi Lemke nimmt das Papier mit zahlreichen Lösungsvorschlägen für verbesserten Artenschutz am heutigen Donnerstag von Werner Schnappauf, RNE-Vorsitzender, Kai Niebert, DNR-Präsident und Jörg-Andreas Krüger, NABU-Präsident und RNE-Mitglied entgegen.

Das bisherige Verschlechterungsverbot bei Eingriffen in die Natur reicht dem Papier zufolge angesichts des dramatisch voranschreitenden Artensterbens nicht aus, um den Zustand der biologischen Vielfalt zu erhalten, geschweige denn zu verbessern. Gleichzeitig können die derzeit geforderten Ausgleichsmaßnahmen vor Ort den dringend nötigen zügigen Ausbau der erneuerbaren Energien behindern. Insbesondere diese Flächenkonkurrenz zwischen Naturschutz und dem Ausbau der erneuerbaren Energien in Deutschland könnte mit einem gesetzlich verankerten Verbesserungsgebot – und dem daraus folgenden großflächigen überregionalen Ausgleich statt kleinteiliger Maßnahmen vor Ort – aufgelöst werden und Biodiversitäts- und Artenkrise gleichermaßen und gleichzeitig bekämpfen.

RNE-Vorsitzender Werner Schnappauf: „Wir stehen unter hohem Druck, unsere Energiesysteme schnell und vollständig umzubauen – aus Klimaschutzgründen, aber auch um unsere Energieversorgung unabhängig zu machen. Gleichzeitig müssen wir den Artenschutz verbessern. Die derzeitigen kleinteiligen Ausgleichsmaßnahmen vor Ort helfen hier weder dem Klima- noch dem Artenschutz. Stattdessen müssen wir in der Summe Verbesserung für den Zustand der Natur vorantreiben und gleichzeitig Tempo in den Ausbau der Erneuerbaren bringen, um den Zwillingskrisen Artensterben und Klimawandel zu begegnen.“

DNR-Präsident Kai Niebert: „Wir befinden uns mitten im sechsten großen Artensterben der Erdgeschichte und das erste Mal sind wir Menschen die Verursacher. Die voranschreitende Klimakrise verschärft die Lage dramatisch. Viele unserer Ökosysteme stehen kurz vor dem Kipppunkt – international, aber auch in Deutschland, wie beispielsweise nährstoffarme Moore oder artenreiches Grünland. Weil die Natur so belastet ist, reicht es künftig nicht mehr, Verluste einfach nur auszugleichen, sondern wir müssen den Zustand der Natur an anderer Stelle qualitativ deutlich verbessern. Dies erfordert ein grundlegendes Umdenken, um großflächig bessere Lebensbedingungen in unseren Kulturlandschaften herzustellen und Schutzgebiete wieder zu ungestörten Rückzugsflächen zu machen.“

In sechs Eckpunkten geben die Autoren konkrete Lösungsvorschläge zur Stärkung der Biodiversität in Deutschland. Dabei geht es auch darum, die in der Diskussion teilweise festgefahrene Flächenkonkurrenz des Naturschutzes mit der Energiewende, der Nahrungsmittelproduktion, der Ressourcengewinnung und der menschlichen Gesundheit aufzulösen. Vorgeschlagen werden neben dem Verbesserungsgebot zum Beispiel die Prüfung eines Systems handelbarer Zertifikate zur Reduktion des Risikos und der Anwendungsmenge von Pflanzenschutzmitteln oder ein Honorierungssystem für eine klima- und biodiversitätsfreundliche Landnutzung, um Anreize für nachhaltige landwirtschaftliche Produktion zu schaffen.

Auch Unternehmen sollten den Autoren zufolge einen stärkeren Beitrag zur Regeneration der Biodiversität leisten. Die Biodiversitäts- und die Klimakrise stellen ein enormes Risiko für unternehmerisches Handeln dar. So bedroht der Rückgang der Bestäuber beispielsweise die Landwirtschaft in hohem Maße, der Klimawandel schädigt u. a. die Wälder und bedroht damit unmittelbar die Holzwirtschaft. Deshalb sollten sich Unternehmenskulturen und -strategien rasch und umfassend anpassen, Risiken durch Klimakrise und Biodiversitätskrise strategisch und planerisch in die unternehmerischen Handlungen einbezogen werden. Ein international akzeptierter, einheitlicher und einfach zu messender Indikator im Biodiversitätsbereich, analog etwa zu der Mess- und Wirkungsgröße „CO2“ im Klimaschutz, könnte helfen, Biodiversität fundiert und ausführlich innerhalb der Accounting- und Reporting-Standards zu berücksichtigen.

Deutschland trägt aufgrund seiner Wirtschafts- und Ernährungsweise für den Schutz der Biodiversität auch eine internationale Verantwortung. Die Bundesregierung sollte sich dafür einsetzen, dass auf der Artenschutzkonferenz in Montreal ein starkes und verbindliches internationales Abkommen beschlossen wird, das den Verlust der biologischen Vielfalt stoppen und umkehren kann.

Das gemeinsame Papier „Verbesserungsgebot für die Artenvielfalt. Die Biodiversität in der Nachhaltigkeitstransformation stärken” ist ein Kooperationsprojekt zwischen dem Rat für Nachhaltige Entwicklung (RNE), einem Beratungsgremium, das die Bundesregierung in Nachhaltigkeitsfragen berät, sowie dem Deutschen Naturschutzring (DNR), dem Dachverband der Umwelt-, Natur- und Tierschutzorganisationen in Deutschland.

Pressekontakt:

Laura Schoen
Rat für Nachhaltige Entwicklung
Medienreferentin
T + 49 30 338424-529
M + 49 152 90015967
E laura.schoen@nachhaltigkeitsrat.de
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Der Rat für Nachhaltige Entwicklung (RNE) berät die Bundesregierung zur Nachhaltigkeitspolitik. Er ist in seiner Tätigkeit unabhängig und wird seit 2001 alle drei Jahre von der Bundesregierung berufen. Ihm gehören 15 Personen des öffentlichen Lebens aus der Zivilgesellschaft, der Wirtschaft, der Wissenschaft und der Politik an. Den Vorsitz führt seit 2020 Dr. Werner Schnappauf, stellvertretende Vorsitzende ist Prof. Dr. Imme Scholz. Der Rat führt auch eigene Projekte durch, mit denen die Nachhaltigkeit praktisch vorangebracht wird. Zudem setzt er Impulse für den politischen und gesellschaftlichen Dialog. Der Rat wird von einer Geschäftsstelle mit Sitz in Berlin unterstützt.

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Transformation als größtes Bauprojekt

Stefan Bauernfeind, Leiter des Referats Nachhaltige Entwicklung im Bundeskanzleramt, setzte hier Hoffnungen in die neu gestarteten Transformationsteams der Bundesregierung, die als ein Schwerpunktthema auch Nachhaltiges Bauen in den Blick nehmen: „Bauen muss umfassend gedacht werden – Ressourcen, Biodiversität, Klima. Die Transformationsteams sollen schauen, wie sie das Thema insgesamt vorbringen: Transformation als größtes Bauprojekt.“ An diesen Transformationsbereich knüpft auch das neue Plattformprojekt „Gemeinschaftswerk Nachhaltigkeit“ an. Das von Bund und Ländern initiierte Projekt Gemeinschaftswerk Nachhaltigkeit wird vom Rat für Nachhaltige Entwicklung koordiniert. 2023 sollen im Rahmen des Gemeinschaftswerks alle relevanten gesellschaftlichen Akteure an gemeinsamen Lösungen zum ersten Schwerpunktthema „Nachhaltiges Bauen und Wohnen“ erarbeiten. Ein Thema, das alle Menschen ganz unmittelbar betrifft und viele Belange der Nachhaltigkeit berührt: von Flächennutzung, über Energieeffizienz, Klimaschutz bis hin zu Fragen der sozialen Ungleichheit. Das Ziel ist, gute Vorbilder bekannt zu machen, neue Netzwerke über den Bau- und Immobiliensektor hinaus zu bilden und damit die dringend notwendige Transformation zu beschleunigen.

Das Gewinnerprojekt des Architekturpreises

Ein solches gutes Vorbild der Bauwende ist das Gewinnerprojekt des diesjährigen Architekturpreises. Die 2022 zum 10. Mal verliehene Auszeichnung ging in diesem Jahr an das Hotel WILMINA in Berlin, ein Bauprojekt der Grüntuch Ernst Architekten. Ein ehemaliges Frauengefängnis wurde in einen innerstädtischen Ruheraum umgewandelt und gilt als hervorragendes Beispiel für die Nachverdichtung im Gebäudebestand mit minimalem C02-Fußabdruck bei gleichzeitiger Entsiegelung und Renaturierung von Flächen. Das Hotel, das darüber hinaus als Veranstaltungsort dient und Bürogebäude beinhaltet, ist mit einem renaturierten und entsiegelten Innenhof, Fassadenberankung und begrünten Flachdächern ausgestattet, welche die Biodiversität fördern und ein angenehmes Mikroklima schaffen. Durch die Konversion der denkmalgeschützten Struktur wurden CO2-Emissionen, Bauschutt und der Aufwand für An- und Abtransport im Vergleich zu einem möglichen Neubau signifikant reduziert. Im Gebäude abgebrochenes Material wie Ziegel oder Treppenstufen wurden vor Ort wiederverwendet. Die thermisch wirksame Masse der bestehenden Bausubstanz führt zu einer passiven Regulierung der klimatischen Bedingungen und zu einem robusten Verhalten, so dass die Anforderungen an die technische Gebäudeausrüstung auf ein Minimum reduziert und ein konsequenter Low-Tech-Ansatz verfolgt wurde." ["post_title"]=> string(40) "Nachhaltiges Bauen in die Breite bringen" ["post_excerpt"]=> string(199) "Wie können Netzwerke wie das Gemeinschaftswerk Nachhaltigkeit helfen, die Bauwende zu beschleunigen? Darüber wurde in einem Dialogforum beim diesjährigen Deutschen Nachhaltigkeitspreis diskutiert." ["post_status"]=> string(7) "publish" ["comment_status"]=> string(6) "closed" ["ping_status"]=> string(6) "closed" ["post_password"]=> string(0) "" ["post_name"]=> string(40) "nachhaltiges-bauen-in-die-breite-bringen" ["to_ping"]=> string(0) "" ["pinged"]=> string(0) "" ["post_modified"]=> string(19) "2022-12-06 08:45:04" ["post_modified_gmt"]=> string(19) "2022-12-06 07:45:04" ["post_content_filtered"]=> string(0) "" ["post_parent"]=> int(0) ["guid"]=> string(42) "https://www.nachhaltigkeitsrat.de/?p=94791" ["menu_order"]=> int(0) ["post_type"]=> string(4) "post" ["post_mime_type"]=> string(0) "" ["comment_count"]=> string(1) "0" ["filter"]=> string(3) "raw" } [4]=> object(WP_Post)#6061 (24) { ["ID"]=> int(94624) ["post_author"]=> string(1) "5" ["post_date"]=> string(19) "2022-11-24 06:45:48" ["post_date_gmt"]=> string(19) "2022-11-24 05:45:48" ["post_content"]=> string(9982) "

Berlin, 24. November 2022 – Seegras als umweltfreundlicher Dämmstoff, eine Software zur Optimierung des Stromverbrauchs, ein Online-Kataster für Baumaterialien sowie faire Schokoladenherstellung genau dort, wo der Kakao wächst – das sind die Gewinner*innen in der Kategorie „Zukunft – Transformation" des diesjährigen Wettbewerbs "Projekt Nachhaltigkeit". Auf den "RENN.tagen Berlin 2022" werden die Auszeichnungen am heutigen Donnerstag durch Werner Schnappauf, Vorsitzender des Rates für Nachhaltige Entwicklung (RNE), übergeben. Der mit jeweils 10.000 Euro dotierte Preis geht an Projekte, die die Transformation auf herausragende Weise vorantreiben. In den beiden weiteren Kategorien des Projekts Nachhaltigkeit, "N – Jetzt und vor Ort" und "Foto – Zukunft im Bild", wurden die 21 Preisträger*innen bereits im Vorfeld auf regionalen Veranstaltungen ausgezeichnet. Insgesamt haben 331 Initiativen und Projekte an dem Wettbewerb teilgenommen, davon 151 in der Kategorie "Zukunft – Transformation".

Werner Schnappauf: "Klimawandel, Artensterben, Krieg, Energiekrise – angesichts multipler globaler Krisen müssen wir alle endlich ins Handeln kommen, auf politischer Ebene genauso wie vor Ort. Mit dem Wettbewerb 'Projekt Nachhaltigkeit' zeigen wir, wie die Transformation bereits erfolgreich umgesetzt wird, in der Wirtschaft, Wissenschaft, Zivilgesellschaft und in den Kommunen – und, dass wir alle etwas tun können. Den Preisträger*innen in der Kategorie "Zukunft – Transformation" kommt hier besondere Bedeutung zu. Die Kategorie ist gleichzeitig eine Art Ideenwettbewerb, denn es wird nicht nur bestehendes Engagement ausgezeichnet. Die Projekte müssen auch zeigen, wie der Preis sie bei zukünftigem Engagement unterstützen kann. Ihnen kommt hier eine Vorbildrolle für den gesellschaftlichen Wandel zu, die wir unterstützen und fördern wollen."

Der Wettbewerb "Projekt Nachhaltigkeit" zeichnet jedes Jahr Initiativen und Projekte aus, die sich für eine nachhaltige Entwicklung im Sinne der Agenda 2030 und der globalen Nachhaltigkeitsziele einsetzen. Der seit fünf Jahren etablierte Nachhaltigkeitspreis wird von den vier Regionalen Netzstellen Nachhaltigkeitsstrategien (RENN) in Kooperation mit dem RNE unter dem Dach der neuen Vernetzungsplattform Gemeinschaftswerk Nachhaltigkeit verliehen.

Preisträger*innen der "Kategorie Zukunft - Transformation" 2022

Energy Demand Management Software (Endeema), Frankfurt am Main

"Wenn die Zulieferer sparen, kann die Ersparnis auch bei Konzernen ankommen"
Endeema ist eine B2B-Software, die die günstigere Versorgung mit erneuerbaren Energien im Strommix des Stromnetzes vorhersagt und Empfehlungen und Automatisierung bereitstellt, um den Produktions- und Lastplan von Unternehmen zu ändern. Dies führt zur Senkung von Stromkosten und Treibhausgasemissionen und unterstützt die Unabhängigkeit von fossilen Brennstoffen.

Interview mit Joel Christoph, Mitgründer und Geschäftsführer von Endeema
www.endeema.com

fairafric, München

"Wir möchten den Menschen vermitteln, dass ihr Geldbeutel ein Wahlschein ist und sie mit ihrer Kaufentscheidung Wandel mitbeeinflussen können"
Warum nicht da Schokolade herstellen, wo der Kakao wächst? fairafric produziert in einer solarbetriebenen Fabrik, direkt neben den Kakaoplantagen, faire Bio-Schokolade in Ghana. Mit der Produktion vor Ort fördert fairafric den Aufbau lokaler wirtschaftlicher Strukturen und schafft Jobs in der Weiterverarbeitung und Zulieferindustrie.

Interview mit Miranda Brehm, PR-Managerin von fairafric
www.fairafric.com

Madaster, Berlin

"Mit einer funktionierenden Kreislaufwirtschaft im Baubereich könnten bis zu 60 Prozent der CO2-Emissionen gesenkt werden"
Die Online-Plattform Madaster erleichtert den zirkulären Einsatz von Produkten und Materialien in der Bauwirtschaft. Durch die Registrierung und Archivierung von Materialien in Gebäuden wird die Wiederverwendung von Materialien leichter, intelligentes Design wird gefördert, Abfälle vermieden.

Interview mit Dr. Patrick Bergmann, Geschäftsführer von Madaster Deutschland
www.madaster.de

Seegrashandel, Westerau

"Seegras hat gute Dämm- und Schallschutzwerte, verrottet nicht, ist schimmel- sowie ungezieferresistent, und es brennt nicht"
Seegras ist kein Müll, sondern ein wertvoller Rohstoff. Der „Seegrashandel“ begreift dieses Material als Ressource und nutzt es nicht nur für die Dämmung von Häusern, sondern auch als Füllmaterial für Matratzen oder Kissen.

Interview mit den Unternehmer*innen Swantje Streich und Jörn Hartje
www.seegrashandel.de

Die RENN.tage Berlin 2022

Die RENN.tage sind das wichtigste jährliche Treffen des RENN-Netzwerks. Sie finden in diesem Jahr am 24. und 25. November im Tagungswerk Berlin statt. Auf dem Treffen geht es um die Umsetzung der Transformationsbereiche der Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie auf unterschiedlichen Ebenen sowie um erreichte und anstehende Meilensteine des RENN-Netzwerks. Wie stärken wir den sozialen Zusammenhalt und fördern die Lust auf Demokratie? Wie kann konstruktiv mit Interessensunterschieden umgegangen werden? Wie überdenken wir weltweit vorherrschende Systeme und überwinden diese, beispielsweise lineare Wirtschaftskonzepte? Und insbesondere: Wie erreichen wir gemeinsam die Nachhaltigkeitsziele der Agenda 2030? Diese und weitere Fragen werden auf dem Podium und in Themenforen diskutiert, die Ergebnisse werden im Nachgang auf https://www.renn-netzwerk.de dokumentiert.

Das RENN-Netzwerk

Die Regionalen Netzstellen Nachhaltigkeitsstrategien (RENN) sind ein Netzwerk des Rates für Nachhaltige Entwicklung (RNE) und unterstützen Akteur*innen aus Zivilgesellschaft, Kommunen, Wirtschaft, Politik und Verwaltung, die zu einer nachhaltigen Entwicklung in Deutschland beitragen wollen. Dafür stärken und vernetzen sie deren Initiativen und Kompetenzen lokal, in den Ländern und in der jeweiligen RENN-Region. Das Netzwerk deckt durch die vier regionalen Netzstellen, RENN.nord, RENN.mitte, RENN.süd und RENN.west, das gesamte Bundesgebiet ab. Weitere Informationen unter: www.renn-netzwerk.de.

Das Gemeinschaftswerk Nachhaltigkeit

Das Gemeinschaftswerk Nachhaltigkeit ist eine offene Plattform zur Förderung von Nachhaltigkeitsengagement in Deutschland. Der Rat für Nachhaltige Entwicklung (RNE) baut es auf Initiative von Bund und Ländern auf. Die Webplattform soll Organisationen und ihren Aktivitäten Sichtbarkeit und einen Ort zum Vernetzen bieten. Perspektivisch wird es weitere Möglichkeiten zum Mitmachen geben. Weitere Informationen unter: https://gemeinschaftswerk-nachhaltigkeit.de/

Medienkontakt:

Laura Schoen
Medienreferentin
Rat für Nachhaltige Entwicklung
Geschäftsstelle c/o GIZ GmbH
Potsdamer Platz 10
D-10785 Berlin
Telefon: +49 (0)30 / 338424-529
E-Mail: laura.schoen@nachhaltigkeitsrat.de    

 

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Unser Newsletter informiert Sie zu Themen und Projekten des Rates und zur Nachhaltigkeitspolitik.

Der Rat für Nachhaltige Entwicklung (RNE) berät die Bundesregierung zur Nachhaltigkeitspolitik. Er ist in seiner Tätigkeit unabhängig und wird seit 2001 alle drei Jahre von der Bundesregierung berufen. Ihm gehören 15 Personen des öffentlichen Lebens aus der Zivilgesellschaft, der Wirtschaft, der Wissenschaft und der Politik an. Den Vorsitz führt seit 2020 Dr. Werner Schnappauf, stellvertretende Vorsitzende ist Prof. Dr. Imme Scholz. Der Rat führt auch eigene Projekte durch, mit denen die Nachhaltigkeit praktisch vorangebracht wird. Zudem setzt er Impulse für den politischen und gesellschaftlichen Dialog. Der Rat wird von einer Geschäftsstelle mit Sitz in Berlin unterstützt.

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Herr Christoph, Endeema ist eine Energiemanagementsoftware für Unternehmen - wie funktioniert sie?

Joel Christoph: Wir analysieren mit Endeema die öffentlichen Energienachfragedaten und den Energieverbrauch unserer Kunden. So können wir den Verbrauch zeitlich besser an die Preise anpassen. Und weil die Preise niedriger sind zu Zeiten, in denen mehr Solar- und Windenergie im Stromnetz ist, heißt das auch, dass die Emissionen niedriger sind.

Was sind das für Unternehmen, die Endeema nutzen?

Vor allem energieintensive Produktionsunternehmen: Stahl, Aluminium, Papier und Zellstoff. Wir haben aber auch mit kleineren Firmen und Konzernen aus der Autoindustrie gearbeitet, vor allem während der Produktentwicklung.

Was haben Sie in dieser Phase der Produktentwicklung gelernt?

Wir hatten wöchentlich Gespräche mit Unternehmen, um besser zu verstehen, was ihre Energieprobleme sind. Uns wurde schnell klar, dass es einen relativ hohen Energieverbrauch benötigt, höher als etwa bei Haushalten, damit durch “Load Shifting” – so nennt man die zeitliche Verschiebung des Energievolumens – die Kosten verringert werden können. Unsere Zielgruppe sind also Unternehmen, die relativ viel Energie verbrauchen, aber gleichzeitig 15 bis 30 Prozent ihrer Energienachfrage verschieben können.

Produktionszeiten zu verschieben, klingt nicht nach einer Kleinigkeit.

Ja, das ist nicht so einfach und jedes Unternehmen braucht unsere individuelle Betrachtung. Wir haben in der Regel zwei Aufgaben: Erstens müssen wir identifizieren, welche Prozesse an welchem Ort, wie viele Stunden verschoben werden können. Kann etwas, das um neun Uhr stattfindet, auch um zehn Uhr stattfinden? Oder nachts, oder gar am Wochenende? Große Verschiebungen sind in der Regel nicht möglich. Aber es gibt Prozesse, bei denen eine Verschiebung genug Kosten reduziert, dass es Sinn ergibt, Personal zu anderen Zeiten einzusetzen.

Zweitens passen wir das Modell, das ich entwickelt habe, an die Gegebenheiten vor Ort an. Es werden verschiedene Variablen integriert, etwa die Energielast der Maschinen. Die Variablen müssen angepasst werden, wenn sich etwas vor Ort ändert, etwa durch neue Maschinen. Nur dann können wir die Energienutzung optimieren und Kosten reduzieren. Unser Grundsatz ist, dass unser Produkt nichts kostet, wenn das Unternehmen keine Kostenersparnisse generiert.

Das klingt nach viel Detailarbeit, wie groß ist die Ersparnis im Durchschnitt?

Im Durchschnitt sind es zwei bis vier Prozent des jährlichen Energieverbrauchs. Das hängt davon ab, wie viel Spielraum wir haben. Es kommt auf die Maschinen, die Prozesse, aber auch auf die Firmenkultur an. Das klingt jetzt alles sehr kompliziert, aber zweimal im Jahr verschieben wir alle die Zeit und somit die Produktion um eine Stunde, wir kennen das. Die Frage ist eher, für wen das technisch und ökonomisch Sinn ergibt. Das versuchen wir als Startup festzustellen - in Deutschland und bald auch in anderen Ländern.

Andere Länder und auch größere Unternehmen?

Viele große Konzerne haben bereits Abteilungen im Haus, die sich um das Energiemanagement kümmern. Aber als Klein- oder Mittelstandsunternehmen kann man dafür oft keine Leute abstellen. Darauf sind wir spezialisiert.

Wie kam es zu der Idee für Endeema?

Im Jahr 2019 habe ich in London für eine Energieberatungsfirma gearbeitet. Es gab einen Wettbewerb zu der Frage, wie man den Energieverbrauch für Haushalte optimieren kann. Meine Idee war, eine SMS zu schicken, wenn es zum Beispiel günstiger ist, die Spülmaschine später einzuschalten. Solche Konzepte gibt es schon und sie funktionieren, etwa in Bogotá, in Tokyo, in Kalifornien. In Europa aber nicht so, was mich erstaunt hat, weil die Elektrizitätskosten hier relativ hoch sind, vor allem durch die Steuern. Doch meine Idee wurde nicht angenommen. Das Feedback war, dass keiner die Spülmaschine eine Stunde später starten würde, um dreißig Cent oder einen Euro zu sparen. So blieb das liegen, bis ich 2021 die Idee hatte, mit Unternehmen zu arbeiten. Im Frühjahr 2021 habe ich mich mit Endeema für das Programm “Futury” in Frankfurt am Main beworben und habe dort ein vierköpfiges Team gegründet. Wir haben angefangen, unser Produkt zu entwickeln und Gespräche mit Konzernen geführt.

Wenn die Konzerne bereits ein internes Energiemanagement haben, wieso waren diese Gespräche für sie von Interesse?

Da ging es vor allem um kleinere Zulieferer von Maschinen- oder Automobilteilen. Wenn die Zulieferer Kosten sparen, kann die Ersparnis auch bei den Konzernen ankommen.

Sie haben in vielen Ländern gelebt, sprechen viele Sprachen, wieso sitzt Endeema in Deutschland?

Deutschland ist ideal, weil es drei Dinge hat. Erstens: relativ hohe Elektrizitätskosten für Firmen. Zweitens: einen großen Produktionssektor. Und drittens: mindestens zwanzig Prozent Elektrizität aus Solar- und Windenergie, die ist wetter- und somit zeitabhängig.

Was müsste passieren, damit Unternehmen mit Endeema noch mehr Energie einsparen können?

Sobald es mehr Elektrizität aus Solar- und Windkraft gibt – auf dem Weg ist die Bundesregierung bereits – gibt es auch mehr Variabilität im Energieangebot.

Gab es bei der Gründung von Endeema Stolpersteine?

Ja, es war nicht so einfach, alle Unternehmensarten zu verstehen. Wieso man in der Praxis mit einer GbR anfängt und dann eine UG wird und dann eine GmbH. Wir mussten uns außerdem als Team erst organisieren und herausfinden, wie wir dezentral arbeiten können. Ich hatte auch Zweifel, ob ich meine Zeit richtig investiere in die einzelnen Teile des Projekts, oder ob wir mehr Hilfe brauchen. Doch das Geld war knapp, das fehlt oft schon für Anwälte und Steuerberater. Wir hatten Glück, dass wir das von “Futury” kostenlos bekommen haben.

Ist die Nachfrage nun so, wie Sie sich das anfangs vorgestellt haben?

Kommt darauf an. Es sind auch Firmen auf uns zugekommen, mit denen wir nicht gerechnet haben. Etwa Elektroautohersteller. Deren Kunden könnten mit Endeema per App oder SMS benachrichtigt werden, wann es am günstigsten ist, ihr Auto aufzuladen. Doch momentan haben wir nicht genug Personal, um das Modell auf andere Industriezweige anzupassen.

Was möchten Sie mit Endeema im kommenden Jahr erreichen?

Ich glaube, dass unsere Herausforderungen innerhalb des Teams liegen, wir müssen wachsen. Außerdem müssen wir das Produkt im Backend entwickeln, aber auch das User-Interface, also das Frontend anpassen. Strategisch müssen wir unser Netzwerk zu Leuten mit sowohl Startup-Erfahrung als auch Industrieerfahrung ausbauen.

Wenn Sie einem nachhaltigen Software-Startup in Deutschland einen Rat geben müssten, was wäre das?

Das ist schwierig, wenn es nur einer sein soll. Aber man kann nicht oft genug sagen: Man darf nicht aufgeben. Es gibt so viele Probleme, die ein Startup lösen muss. Aber die Lösung ist oft schlicht ein Perspektivwechsel, eine Umschichtung im Team oder Hilfe von außen. Die meisten Startups scheitern nicht an der Konkurrenz, sondern weil sie zu früh aufgeben.

Projekt Nachhaltigkeit zeichnet das Software-Startup Endeema aus

Seit fünf Jahren zeichnet Projekt Nachhaltigkeit herausragende Initiativen und Projekte des Wandels in Wirtschaft, Wissenschaft, Zivilgesellschaft und Kommunen aus, die sich für eine nachhaltige Entwicklung einsetzen. Vergeben wird der Nachhaltigkeitspreis von den vier RENN (Regionale Netzstellen Nachhaltigkeitsstrategien) in Kooperation mit Rat für Nachhaltige Entwicklung (RNE) unter dem Dach des Gemeinschaftswerk Nachhaltigkeit.

Joel Christoph ist Mitgründer und Geschäftsführer von Endeema. Foto: Endeema

Joel Christoph ist Mitgründer und Geschäftsführer von Endeema. Foto: Endeema

Endeema ist eine Energiemanagementsoftware, die die Kapazität von erneuerbaren Energien im Stromnetz berechnet. Nach diesen Berechnungen planen die Kunden ihre Produktionszeiten und ihren Energieeinkauf. Das Software Startup wurde im Mai 2021 in Frankfurt am Main gegründet, das Team besteht aus vier Personen. Joel Christoph ist Mitgründer und Geschäftsführer von Endeema.

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Fairafric ist der Eigenbeschreibung nach „das einzige europäische Unternehmen, das die Wertschöpfung von Bio-Schokolade, von der Bohne bis zur fertig verpackten Tafel, ins Ursprungsland Ghana verlagert" hat. Was ist der Unterschied zwischen Ihrem Social Business und anderen Firmen, die faire Schokolade anbieten?

Miranda Brehm: Genau der. Wir gehen über das Prinzip des „fairen Handels“ hinaus: Wir kaufen den ghanaischen Kakaobauern nicht nur die Bohnen zu einem fairen Preis ab, sondern wir produzieren die Bio-Schokolade bis zum fertigen Produkt vor Ort in Ghana. Uns geht es darum, die Wertschöpfung zurück ins Ursprungsland des Kakaos zu bringen. Denn das Geld wird nicht dort verdient, wo der Rohstoff herkommt, sondern dort, wo er weiterverarbeitet wird. Die Zahlen zeigen das ganz deutlich: Insgesamt 70 Prozent des weltweiten Kakaos stammen aus Afrika, doch nur fünf Prozent der 100 Milliarden Euro, die jährlich mit Schokolade umgesetzt werden, landen dort. 69 Prozent der Bäuerinnen und Bauern in Westafrika leben unter der Armutsgrenze. Und der Weltmarktpreis sinkt.

Fairafric-Gründer Hendrik Reimers hat 2016 seinen Job in der Software-Branche gekündigt und das Social Business gegründet. Was hat ihn dazu gebracht?

Dass die Verhältnisse sich nur ändern werden, wenn man auch die Produktion lokal und fair gestaltet, verstand er schon 2012, als er mit dem Rucksack durch Afrika gereist ist. Da hat er sich zum ersten Mal die Frage gestellt, warum da so viel Kakao angebaut wird, die Weiterverarbeitung aber ganz woanders stattfindet. Die Idee hat ihn danach nicht mehr losgelassen und er hat begonnen, Kontakte zu den Kakaofarmen und Geschäftspartnerschaften vor Ort aufzubauen.

Wie sieht der Weg aus, den Sie als Unternehmen gehen?

Durch unser Konzept, den Rohstoff auch direkt vor Ort weiterzuverarbeiten, schaffen wir Arbeitsplätze auch außerhalb der Landwirtschaft. Die neuen Arbeitsplätze und hohen Prämien für die Kakaobäuerinnen und -bauern – wir zahlen die höchsten Prämien in Westafrika – sorgen für höheres Einkommen für die Menschen vor Ort. Daraus folgt ein besserer Zugang zu Bildung und Gesundheitsvorsorge und die Vermeidung von Kinderarbeit.

Wie weit sind Sie auf diesem Weg?

2020 hat fairafric in Amanase, etwa 50 Kilometer nördlich von Accra, eine eigene Fabrik gebaut. Der größte Teil des dafür benötigten Geldes kam via Crowdfunding zusammen. Inzwischen sind wir der größte Arbeitgeber im Bezirk und die größte Schokoladenfabrik im Land. Rund 40.000 Tafeln Schokolade laufen dort jeden Tag vom Band, produziert von 85 Mitarbeitenden. Außerdem bilden wir gerade den ersten Jahrgang von fünf Chocolatiers und Chocolatières aus. Und: Die Fabrik ist noch längst nicht voll ausgelastet.

Welche Ziele haben Sie sich für die Zukunft gesetzt?

Gerade ist es nicht leicht, weil angesichts der vielen Krisen sowohl die Crowdfunding-Unterstützung als auch die Umsätze in den Bioläden zurückgehen, aber wir bleiben dran. Unsere Vision ist es, bis 2030 10.000 Arbeitsplätze bei Lieferanten und Fabriken zu schaffen. In Zukunft wollen wir auch die Kakaoverarbeitung selbst übernehmen. Bisher kaufen wir die vorbehandelten Bohnen ein. Außerdem können wir uns vorstellen, dass Kakao nur der erste Schritt ist und später andere Produkte wie Kaffee oder Tee hinzukommen. Vor allem aber wollen wir andere Unternehmen dazu inspirieren, auch diesen Schritt zu gehen. Wir haben jetzt gezeigt, dass das zu schaffen ist, also können andere das auch machen. Und: Wir möchten den Menschen vermitteln, dass ihr Geldbeutel ein Wahlschein ist und sie mit ihrer Kaufentscheidung Wandel beeinflussen können. Immerhin konsumiert jeder und jede Deutsche im Schnitt rund elf Kilogramm Schokolade pro Jahr.

Projekt Nachhaltigkeit zeichnet das Social Business fairafric aus

Seit fünf Jahren zeichnet Projekt Nachhaltigkeit herausragende Initiativen und Projekte des Wandels in Wirtschaft, Wissenschaft, Zivilgesellschaft und Kommunen aus, die sich für eine nachhaltige Entwicklung einsetzen. Vergeben wird der Nachhaltigkeitspreis von den vier RENN (Regionale Netzstellen Nachhaltigkeitsstrategien) in Kooperation mit Rat für Nachhaltige Entwicklung (RNE) unter dem Dach des Gemeinschaftswerk Nachhaltigkeit. Die Preisträgerinnen in der Kategorie N – Jetzt und vor Ort und in der Kategorie Foto wurden bereits im September verkündet.

Die fairafric AG hat nun einen von vier Preisen in der Kategorie Z – Transformation gewonnen, die am 24. November bekannt gegeben wurden. Damit werden Initiativen und Ideen ausgezeichnet, denen die Jury ganz besonders großes Transformationspotential zutraut.

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Frau Streich, Herr Hartje, Anfang November musste Ihre Webseite einen kleinen Ansturm von Besucher*innen verkraften. Was war da los?

Swantje Streich: Eine Folge der ZDF-Serie SOKO Wismar spielte in einer Seegrasmanufaktur. Wir verraten nicht, wer der Täter ist, obwohl wir das sogar vor der Ausstrahlung wussten – wir haben die Produktion nämlich beliefert. Wir freuen uns natürlich über die Neugierde des TV-Publikums. Schließlich arbeiten wir daran, dass der traditionelle Dämmstoff Seegras wieder bekannt wird.

Wie Ihr Firmenname schon sagt: Sie betreiben keine Seegrasmanufaktur, sondern einen Seegrashandel. Wie sind Sie denn auf diese Idee gekommen?

Jörn Hartje: 2004 haben wir das Dach unseres 100 Jahre alten Hauses dämmen wollen und sind dabei auf den traditionellen Dämmstoff Seegras gestoßen. Wir wussten damals sehr wenig darüber und haben uns erst selber schlau machen müssen. Am Ende waren wir begeistert: Seegras hat gute Dämm- und Schallschutzwerte, verrottet nicht, ist schimmel- sowie ungezieferresistent, und es brennt nicht. Wir haben damals die Restbestände eines Seegrasprojekts im Klützer Winkel gekauft, danach ging die Firma Konkurs, und wir haben noch einiges selber gesammelt. Da es sonst keinen Anbieter mehr gab und Bekannte von uns dringend Seegras kaufen wollten, kamen wir auf die Idee, den Seegrashandel zu gründen. Dies geschah 2012, seit 2020 ist es eine GmbH. In den ersten zähen Jahren bestand die Hauptaufgabe darin, Seegras als Dämmstoff bekannt zu machen. Inzwischen haben wir über 350 Baustellen damit beliefert.

Seegras wurde früher sehr viel genutzt…

Hartje: Es hat sich über Jahrhunderte bewährt, nicht nur zum Dämmen, auch zum Polstern. In Deutschland sind noch bis vor gut 60 Jahren Seegrasmatratzen produziert worden, bevor der Natur- durch Kunststoff verdrängt wurde. Allein in Dänemark erreichte die Seegrasproduktion zu ihrem Höhepunkt im Jahr 1913 eine Jahresproduktion von acht Millionen Tonnen – trockenem – Seegras. Das war dreimal so viel wie die gesamte Heuernte desselben Jahres. Aber heute ist es total in Vergessenheit geraten.

Manche denken bei Seegras wahrscheinlich an das Gras, das auf den Dünen wächst…

Hartje: Das ist was ganz anderes. Seegras wächst auf dem Meeresgrund, auf großen Wiesen in Tiefen von bis zu zehn Metern. Im Herbst reißt das Wasser einen Teil der abgestorbenen Blätter ab und treibt sie ans Ufer. Ich kann mich daran erinnern, dass in meiner Jugend die Strände voll damit waren. Heute wird das Seegras oft entfernt und entsorgt, vor allem, weil mit Algen vermischtes Seegras nach einiger Zeit einen starken Geruch verströmt. Nur ein Beispiel: Allein die Gemeinde Scharbeutz beseitigt jedes Jahr 8.000 Tonnen Seegras – um mal deutlich zu machen, von welchen Mengen wir da sprechen.

Wie genau kommen Sie denn an das Seegras heran?

Streich: Derzeit kaufen wir es bei dänischen Bauern ein. Deren Grundstücke grenzen an die Ostsee. Dort wird regelmäßig über 90 Prozent reines, grünes Seegras angeschwemmt. Die Landwirte fahren mit ihren Traktoren an den Ufersaum und nehmen mit einem Greifer das nasse Seegras auf. Dann lassen sie aus den Haufen erst mal das meiste Meerwasser heraussickern. Später verteilen sie es auf den Wiesen und wenden es in der Folgezeit immer wieder, denn es dauert je nach Jahreszeit wenige Tage bis etliche Wochen, bis es getrocknet ist. Außerdem wird es in dieser Zeit vom Regen gewaschen, der spült Meersalz und Plankton ab. So zieht der Dämmstoff später keine Feuchtigkeit aus der Luft und stinkt nicht. Schlussendlich wird das Seegras zu Ballen gepresst.

Sie arbeiten bisher nur mit dänischen Partnern zusammen – woran liegt das?

Hartje: Leider konnten wir in Deutschland bisher weder Kommunen noch Landwirt*innen überzeugen, in die Seegrasnutzung einzusteigen. Daher wollen wir jetzt selber ein Modellprojekt zu Seegrasaufbereitung aufbauen, bei der das Seegras gewaschen und in einer Solar-Trockenhalle getrocknet werden soll.

Was sind Ihre besten Argumente, um Zweifler*innen zu überzeugen?

Streich: Der Beitrag, den der Einsatz von Seegras für den Umwelt- und Klimaschutz leisten kann: Um konventionelle Dämmstoffe herzustellen, braucht es viel Energie. Werden sie dann irgendwann entsorgt, dann oft als Sondermüll. Seegras hingegen hat eine sehr gute Ökobilanz: Es wird an die Ufer gespült, braucht nicht extra angebaut zu werden, es wird von Regenwasser gewaschen und von Sonnenenergie getrocknet. Es speichert CO2 in der Dämmschicht. Wenn eines Tages Umbau- oder Abrissmaßnahmen anstehen, kann es nochmal verwendet oder im Garten verstreut werden. Seegras braucht für die Schimmel- und Feuerresistenz keinen Zusatz von Borsalz wie viele andere (Natur-)Dämmstoffe. Bedenken Sie: Mittlerweile stecken bei Neubauten zwei Drittel der aufgewendeten Energie in den Baustoffen und nur noch ein Drittel in der Heizenergie während der Nutzungsphase. Da kaum noch stärker gedämmt werden kann, gilt es jetzt, bei der Herstellung der Materialien Energie einzusparen. So wird aus einem vermeintlichen Umweltproblem ein wertvoller Rohstoff!

Projekt Nachhaltigkeit zeichnet die Seegrashandel GmbH aus

Swantje Streich und Jörn Hartje, Foto: Seegrashandel GmbH

Der Wettbewerb „Projekt Nachhaltigkeit“ zeichnet jedes Jahr Initiativen und Projekte aus, die sich für eine nachhaltige Entwicklung im Sinne der Agenda 2030 und der globalen Nachhaltigkeitsziele einsetzen. Der seit fünf Jahren etablierte Nachhaltigkeitspreis wird

von den vier Regionalen Netzstellen Nachhaltigkeitsstrategien (RENN) in Kooperation mit dem Rat für Nachhaltige Entwicklung (RNE) unter dem Dach des Gemeinschaftswerk Nachhaltigkeit verliehen. Die Preisträger*innen der beiden Kategorien „N – Jetzt und vor Ort“ und „Foto – Zukunft im Bild“ wurden bereits im September verkündet.

Die Seegrashandel GmbH aus Westerau in Schleswig-Holstein, geführt vom Ehepaar Jörn Hartje und Swantje Streich, wurde nun mit einem von vier Preisen in der Kategorie Zukunft – Transformation ausgezeichnet. Mit diesem 10.000 Euro dotierten Preis in der Kategorie Zukunft werden Initiativen und Ideen ausgezeichnet, denen die Jury ein ganz besonders großes Transformationspotential zutraut.

Alle Gewinner*innen finden sich hier. Informationen zum Wettbewerb und den Bewerbungsmodalitäten im kommenden Jahr gibt es ab Anfang 2023 unter www.wettbewerb-projektn.de.

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Herr Dr. Bergmann, Madaster ist seit 2020 in Deutschland aktiv. Was ist Madaster eigentlich?

Dr. Patrick Bergmann: Madaster ist ein Kunstwort aus den Worten Material und dem niederländischen Wort für Kataster, dem Grundstücksverzeichnis – denn wir sind niederländischen Ursprungs. Wir dokumentieren Bauteile und Materialien in Gebäuden, geben den Materialien sozusagen eine Identität, damit sie nach Rückbau oder Sanierung wiederverwendet, statt einfach weggeworfen werden.

Welches Potenzial steckt im Gebäudesektor, um die Klimaziele zu erreichen?

Mit einer funktionierenden Kreislaufwirtschaft im Baubereich könnten bis zu 60 Prozent der CO2-Emissionen gesenkt werden. Wenn wir ein ordentliches Baudesign haben, nicht viel kleben und mischen und die Eigentümer*innen dafür sorgen, dass diese Informationen nicht in Vergessenheit geraten und so rückgebaut wird, dass es wieder eingesetzt werden kann, dann sparen wir enorme Mengen an CO2 und auch Abfall. Der Bausektor ist für 60 Prozent der Abfälle verantwortlich.

Sie haben sich zum Ziel gesetzt, Zirkularität in den Gebäudesektor zu bringen. Wie sieht das konkret aus?

Technisch ist es schon möglich, Bauteile und Materialien im Gebäudesektor wiederzuverwenden. Das Problem ist nur, dass Eigentümerinnen von Bestandsgebäuden meistens nicht wissen, was verbaut wurde, da diese Informationen mit der Zeit verloren gehen. Genau hier setzt Madaster an: Wir speichern die Infos, die in der Regel am Anfang Architektinnen haben, versehen sie mit Herstellerinformationen und laden das auf unsere Plattform hoch. Wenn das Gebäude verkauft wird, haben die neuen Eigentümerinnen Zugang zu den Daten. So sorgen wir dafür, dass auch der oder die zehnte Eigentümerin die Informationen noch hat. Mit unserer Plattform können Architekt*innen außerdem auch verschiedene Varianten planen und in der frühen Planungsphase sehen, welche Variante die Beste im Sinne von Ökologie und Kreislaufwirtschaft ist. Sie sehen, welche Masse drinsteckt, wie zirkulär das Material ist, wieviel CO2-Emissionen in dem Gebäude stecken und wieviel das Material wert ist.

Sind die Eingaben mit Mehraufwand für Bauherren und Architekten verbunden?

In den Niederlanden planen Architekt*innen digital mit Building Information Modeling (BIM). Wir haben eine Schnittstelle zu BIM, sodass wir die Informationen, was verbaut wurde, per Knopfdruck direkt aus der Software ziehen können. Es ist also kein Mehraufwand. In Deutschland ist digitales Planen und Bauen allerdings – noch – nicht so verbreitet und standardisiert.

Welchen Anreiz haben Bauherrinnen, Madaster zu nutzen?

Der wichtigste Anreiz ist die Berichterstattung für die EU-Taxonomie, die künftig noch schärfer werden wird. Mit uns können Bauherrinnen die vier Indikatoren – Materialmenge, Zirkularität, Embodied Carbon, Rohstoff-Restwert – nachweisen und für alle ihre Gebäude aggregiert einsehen. Es ist empfehlenswert, die Informationen jetzt schon sehr einfach zu sammeln, als in der Zukunft mit viel Aufwand. Außerdem kann man auf der Plattform ablesen, welchen Wert das Material, etwa Aluminium oder Stahl, aktuell an der London Metal Exchange hat. Wenn Bauteile mit einem Preis versehen sind und Eigentümer*innen also sehen, die Wände sind zum Beispiel 500.000 Euro wert, werden sie sie nicht einfach wegwerfen.

Gebäude haben ein langes Leben. Wird Madaster seine Wirkung erst in vielen Jahren entfalten?

Die Mehrzahl der Gebäude im Madaster sind derzeit Bestandsgebäude, die jetzt oder in den kommenden Jahren umgebaut, kernsaniert oder rückgebaut werden. Darüber hinaus wird in Bürogebäuden der Innenbereich alle drei Jahre ausgetauscht. Die Materialien werden dort schon viel früher frei.

Wie viele Gebäude sind im Madaster verzeichnet?

In Deutschland sind etwa 1.000 Gebäude registriert, insgesamt haben wir 4.000 in sechs Ländern. Unser Ziel ist es in den kommenden Jahren 30.000 Gebäude aufzunehmen.

Wie kam es zur Gründung?

Madaster wurde 2017 vom deutschen Architekten Thomas Rau in den Niederlanden initiiert. Als wir angefangen haben, wurden wir im Rahmen des EU-Forschungsprogramms Horizon 2020 mit etwa 2,5 Millionen Euro gefördert, um unsere Plattform aufzubauen. Thomas Rau befasste sich schon in seinem Buch „Material Matters“ mit der Frage wie wir mit Gebäuden und Materialien umgehen müssen, um unsere Erde nicht weiter auszubeuten und gleichzeitig die Klimaziele zu erreichen. Für uns ist klar, dass das nur mit einer echten Kreislaufwirtschaft funktioniert.

Madaster ist eine Stiftung. Welchen Hintergrund hat das?

Wir sind nicht profitorientiert, sondern sind in den Niederlanden als gemeinnützige Stiftung eingetragen, der auch die Plattform gehört. Die Stiftung hat sich dazu verpflichtet, auf das Ziel hinzuarbeiten, die Kreislaufwirtschaft umzusetzen. Das hat auch viel mit Datenschutz und Datensicherheit zu tun: Als Stiftung ist es nicht möglich, dass wir von einem ausländischen Unternehmen gekauft werden. Die einzige „Exit-Strategie“ die wir uns vorstellen können: die Bundesregierung übernimmt uns und wir werden eine Art vorgelagerte Behörde.

Welche Vision hat Madaster?

Wir wollen, dass die Kreislaufwirtschaft tatsächlich umgesetzt wird. Unser Ziel ist, dass jedes Gebäude in Deutschland und letztendlich in Europa im Materialkataster registriert wird. Natürlich nützt der Materialkataster Privateigentümer*innen. Aber was wir eigentlich anstreben, ist eine Karte, die Gemeinden, Kommunen und ganzen Regionen eine aggregierte Übersicht über verbautes Material gibt. So können sie besser planen, wenn es frei wird und sehen, ob die Verordnungen so gestrickt sind, dass das anfallende Material auch wieder eingesetzt werden kann.

Projekt Nachhaltigkeit zeichnet die Madaster Foundation aus

Seit fünf Jahren zeichnet Projekt Nachhaltigkeit herausragende Initiativen und Projekte des Wandels in Wirtschaft, Wissenschaft, Zivilgesellschaft und Kommunen aus, die sich für eine nachhaltige Entwicklung einsetzen. Vergeben wird der Nachhaltigkeitspreis von den vier RENN (Regionale Netzstellen Nachhaltigkeitsstrategien) in Kooperation mit Rat für Nachhaltige Entwicklung (RNE) unter dem Dach des Gemeinschaftswerk Nachhaltigkeit.

Foto: Dr. Patrick Bergmann

Die Madaster Foundation wurde 2017 vom deutschen Architekten Thomas Rau in den Niederlanden gegründet. Es handelt sich um ein Katasterverzeichnis für Bauteile und Materialien in Gebäuden und Bauobjekten. Ziel ist es, über die Kenntnis der verbauten Materialien Aufschluss über deren Wiederverwendbarkeit und Wert zu erhalten und somit Abfallmengen und CO2-Emissionen im Bausektor deutlich zu reduzieren. Das Tool dafür ist eine Plattform, deren Entwicklung das EU-Forschungsprojekt Horizon2020 mit ca. 2,5 Millionen Euro gefördert hat. Die Plattform kann in den Niederlanden, Belgien, Deutschland, Norwegen, Österreich und der Schweiz genutzt werden. Etwa 4.000 Gebäude sind derzeit registriert.

" ["post_title"]=> string(89) "Madaster: Ein Materialkataster als Hebel für echte Kreislaufwirtschaft im Gebäudesektor" ["post_excerpt"]=> string(378) "Ein Pass für die Fassade oder das Dachfenster? Dr. Patrick Bergmann, Geschäftsführer von Madaster Deutschland, erklärt im Interview, warum Bauteile eine Identität brauchen und wie das die Kreislaufwirtschaft im Bausektor ankurbelt. Madaster ist einer der Gewinner in der Kategorie „Zukunft – Transformation“ des diesjährigen Wettbewerbs „Projekt Nachhaltigkeit“." ["post_status"]=> string(7) "publish" ["comment_status"]=> string(6) "closed" ["ping_status"]=> string(6) "closed" ["post_password"]=> string(0) "" ["post_name"]=> string(88) "madaster-ein-materialkataster-als-hebel-fuer-echte-kreislaufwirtschaft-im-gebaeudesektor" ["to_ping"]=> string(0) "" ["pinged"]=> string(0) "" ["post_modified"]=> string(19) "2022-11-23 15:04:37" ["post_modified_gmt"]=> string(19) "2022-11-23 14:04:37" ["post_content_filtered"]=> string(0) "" ["post_parent"]=> int(0) ["guid"]=> string(42) "https://www.nachhaltigkeitsrat.de/?p=94483" ["menu_order"]=> int(0) ["post_type"]=> string(4) "post" ["post_mime_type"]=> string(0) "" ["comment_count"]=> string(1) "0" ["filter"]=> string(3) "raw" } [9]=> object(WP_Post)#6339 (24) { ["ID"]=> int(94527) ["post_author"]=> string(1) "5" ["post_date"]=> string(19) "2022-11-22 14:08:20" ["post_date_gmt"]=> string(19) "2022-11-22 13:08:20" ["post_content"]=> string(5985) "

Berlin, 22. November 2022Der Rat für Nachhaltige Entwicklung (RNE) begrüßt den auf der am Sonntag zu Ende gegangenen Klimakonferenz COP27 beschlossenen Fonds für Klimaschäden in besonders betroffenen Ländern. RNE-Vorsitzender Werner Schnappauf: „Der RNE fordert schon seit langem einen Kompensationsmechanismus für klimabedingte Schäden im globalen Süden. Insofern begrüßen wir, dass das Thema erstmals im Abschlussdokument einer COP aufgegriffen wird. Der angedachte Mechanismus muss jetzt zügig konkretisiert und vor allem mit ausreichend Finanzmitteln von den Hauptemittenten-Staaten ausgestattet werden.“

Der Fonds sei ein wichtiger Schritt in Richtung Gerechtigkeit – gleichzeitig hätte aber die Reduktion der Emissionen deutlich ambitionierter ausfallen müssen, die beschlossenen Schritte zur Minderung der Emissionen reichten bei weitem nicht aus. Werner Schnappauf: „Das Bekenntnis, global aus allen fossilen Energieträgern auszusteigen, ist ebenso gescheitert wie die Forderung, den Ausbau der Erneuerbaren Energien in das Abschlussdokument aufzunehmen. Das ist unbefriedigend – und bedeutet gleichzeitig, dass wir hier in Europa das Tempo jetzt noch stärker anziehen müssen. Der Ausbau der Erneuerbaren muss schneller und massiver denn je vorangetrieben werden. Gleichzeitig müssen wir zügig eine grüne Wasserstoffwirtschaft aufbauen. Dafür müssen die EU-Länder viel stärker als bisher zusammenarbeiten. In Anlehnung an die in den 50er Jahren gegründete Europäische Gemeinschaft für Kohle und Stahl schlagen wir eine stark intensivierte europäische Zusammenarbeit für Erneuerbare Energien und grünen Wasserstoff vor. Eine solche gemeinsame Strategie wäre eine wichtige Umsetzungsinitiative im Rahmen des Green Deals der EU.“

Die Europäische Union ist nach China und den USA der drittgrößte Emittent von Treibhausgasen. Eine gemeinsame europäische Energiepolitik spielt aus Sicht des Rates eine Schlüsselrolle für Europas Weg zur Klimaneutralität bis 2050. Spätestens seit dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine ist Energie außerdem auch sicherheitspolitisch von Bedeutung. Eine gemeinsame europäische Energiestrategie könnte nicht nur die CO2-Emissionen verringern und die Preise senken, sondern auch die Versorgungssicherheit stärken. Auch dem Fachkräftemangel in einigen Ländern – darunter Deutschland – könnte man so gezielter begegnen. Ein erster Schritt hin zu einer unabhängigeren und zukunftssicheren Energieversorgung könnte ein gemeinsamer europäischer Gaseinkauf auf den internationalen Märkten sein. Dies würde kurz- und mittelfristig helfen, die Gaspreise zu senken und die Einkaufskonditionen zu verbessern. 

Perspektivisch hätte eine gemeinsame Energiestrategie aus Sicht des Rates gleich mehrere Vorteile: 

Über gemeinsame Investments können die Potenziale von besonders sonnen- und windreichen Standorten in der EU noch besser und schneller erschlossen werden, beispielsweise in Südeuropa. Hier gibt es zum Teil auch eine hohe (Jugend-)Arbeitslosigkeit und somit ein bedeutendes Fachkräftepotenzial, während anderswo in Europa Fachkräftemangel herrscht. Eine stärker gemeinsame Energiepolitik ist zudem nötig, um den Wirtschafts- und Industriestandort Deutschland und Europa zu sichern. Werner Schnappauf: „Mit klaren europäischen Rahmenbedingungen für die Versorgung mit erneuerbarem Strom und grünem Wasserstoff können wir die Abwanderung kritischer Industrien wie die Chemie- oder die Stahlindustrie verhindern. So können wir neben öffentlichen Mitteln auch mehr privates Kapital mobilisieren. Auch dem Fachkräftemangel in Ländern wie Deutschland können wir mit einer europaweiten Ausbildungs- und Umschulungsoffensive für Transformationsberufe wie Solarinstallateure oder Öko-Ingenieure begegnen.“ Eine gemeinsame Energiestrategie könnte auch die Grundlage für verstärkte industrie-politische Bemühungen sein, die für die Transformation besonders bedeutenden Schlüsseltechnologien und -branchen in Europa zu halten (wie z.B. die Windturbinenhersteller) bzw. nach Europa zurückzuholen (wie z.B. die PV-Modul-Fertigung).

Auch eine gemeinsame Herangehensweise in der EU oder sogar im Europäischen Wirtschaftsraum (mit Norwegen) bei der Erprobung von Ansätzen für die langfristig notwendigen “negativen Emissionen”, könnte helfen, bei diesem wichtigen Thema voranzukommen. So könnten beispielsweise alle EU-Länder von Erkenntnissen und Erfahrungen aus Modellprojekten zur CO2-Speicherung und -Nutzung (Carbon Capture and Storage (CCS) bzw. Carbon Capture and Utilisation (CCU)), die in einzelnen Staaten schon laufen, profitieren. 

Auch für den Import von erneuerbarem Strom und grünem Wasserstoff hätte eine gemeinsame europäische Herangehensweise bedeutende Vorteile. Wichtig ist dabei u.a. eine gemeinsame Strategie zum Transport von Erneuerbarer Energie in die EU. Der RNE sieht dabei ein besonders großes Potenzial in den südlichen und östlichen Mittelmeer-Anrainer-Staaten. Kooperationsprojekte in den dort herrschenden fragilen politischen Kontexten werden aber nur erfolgreich sein, wenn es einerseits auch positive Effekte für die Entwicklung in den Kooperationsstaaten und dabei auch für die lokale Bevölkerung gibt. Andererseits sollten Konkurrenzen zwischen den EU-Staaten vermieden und die Projekte gemeinsam politisch auf EU-Ebene begleitet werden.

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Im Zuge der Ausweitung der Berichtspflicht zu Nachhaltigkeitsinformationen werden in Zukunft etwa 15.000 Unternehmen einen Nachhaltigkeitsbericht erstellen müssen. Dies gilt für die aktuell zur Abgabe einer nichtfinanziellen Erklärung verpflichteten rund 500 vorrangig börsen­notierten Unternehmen bereits für Geschäftsjahre ab 2024. Aufgrund der gestaffelten Erst­anwendung gelten die Anforderungen für die große Anzahl aller anderen großen Kapital­gesell­schaften für Geschäftsjahre ab 2025 und für kapitalmarktorientierte KMU für Geschäftsjahre ab 2026 bzw. 2028. Dies wird sich indirekt auch auf die Berichterstattung anderer KMU aus­wirken, da deren Nachhaltigkeitsinformationen aufgrund der Einbindung in die Wert­schöp­f­ungs­ketten berichtspflichtiger Unternehmen oder für die Finanzierung erforderlich sein werden.

Das Deutsche Rechnungslegungs Standards Committee (DRSC) und der Rat für Nachhaltige Entwicklung (RNE) wollen Unternehmen in Deutschland gemeinsam bei der Umsetzung der neuen gesetzlichen Anforderungen an die Nachhaltigkeitsberichterstattung im Kontext der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) unterstützen. In der neu gegründeten Pilotgruppe KMU-Reporting unter Leitung von Professor Dr. Alexander Bassen, Mitglied des Rates für Nachhaltige Entwicklung und Professor für Betriebswirtschaftslehre an der Universität Hamburg, soll die Nachhaltigkeitsberichterstattung von KMU zukunftsweisend diskutiert werden. Die Pilotgruppe wird die Arbeit im November 2022 aufnehmen und sich in einem ersten Schritt mit Erfolgsfaktoren für die kommenden europäischen Berichts­anfor­de­rungen für die Nachhaltigkeitsberichterstattung in KMU befassen.

Die Ergebnisse der Arbeit sollen im Anschluss mit weiteren bedeutenden Stakeholder-Insti­tutionen diskutiert werden, um ein ganzheitliches Bild verschiedener Perspektiven und Bedarfe für die Situation in Deutschland abzusichern. Ziel ist es insbesondere, Bedingungen für eine möglichst praktikable und gleichzeitig ambitionierte Nachhaltigkeitsberichterstattung nicht nur im Rahmen des Standardsetzungsprozesses der European Financial Reporting Advisory Group (EFRAG), sondern auch für die nationale Weiterentwicklung zu definieren. Zu einem späteren Zeitpunkt werden insbesondere weitere KMU eingebunden, um die von EFRAG vorgelegten KMU-Nachhaltigkeitsstandards vor dem Hintergrund der Anwendbarkeit zu evaluieren.

Die Pilotgruppe setzt sich aus erfahrenen Vertreter*innen aus KMU und verschiedenen Stakeholdergruppen der KMU-Nachhaltigkeitsberichterstattung zusammen:

Prof. Dr. Alexander Bassen, Universität Hamburg, Mitglied des Rates für Nachhaltige Entwicklung (RNE), Mitglied des Nominierungsausschusses des DRSC, Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen sowie Mitglied der EFRAG Project Task Force EU Sustainability Reporting Standard (PTF ESRS),

Melanie Becker, Zentralverband des Deutschen Handwerks,

Carsten Beisheim, GvW Graf von Westphalen, Mitglied des DRSC Fachausschusses Nachhaltigkeitsberichterstattung,

Stephan Bongwald, Barmenia Versicherungen, Mitglied im Gremium zu Nachhaltigkeits­bericht­erstattung des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft,

Marco Dörr, Stannol GmbH & Co KG,

Prof. Dr. Christian Fink, Hochschule RheinMain | Wiesbaden Business School, Mitglied des DRSC Fachausschusses Nachhaltigkeitsberichterstattung,

WP/StB Volker Hartke, Genossenschaftsverband – Verband der Regionen e.V., Deutscher Genossenschafts- und Raiffeisenverband e.V.,

Anne Joost, Freiburg Wirtschaft Touristik und Messe GmbH & Co. KG,

Sebastian Kaden, Sächsische Aufbaubank - Förderbank -,

Noura Rhemouga, Hochwald Foods GmbH, Mitglied des DRSC Fachausschusses Nachhaltig­keitsberichterstattung sowie

Dr. Steffen Schwarz-Höfler, Continental AG.

Prof. Alexander Bassen, Vorsitzender der Pilotgruppe betont das Potential der Expertisen ihrer Mitglieder: „Insbesondere kleine und mittelständische Unternehmen stehen im Hinblick auf neue regulatorische Anforderungen vor Herausforderungen. Diese anschlussfähig, praktikabel und kohärent zu gestalten ist Voraussetzung für eine transparente Nachhaltigkeitsberichterstattung und eine wirkungsvolle Transformationsfinanzierung. Die Pilotgruppe KMU-Reporting bündelt dafür wichtige Perspektiven.“

Georg Lanfermann, Präsident des DRSC, kommentiert die Konstituierung und den Start der Arbeit der Pilotgruppe: „Die indirekten Wirkungen der neuen europäischen Regulierungen auf die Gruppe der kleinen und mittleren Unternehmen sind enorm. Mit der gemeinsamen Pilotgruppe KMU-Reporting wollen wir diesen Unternehmen die künftige Berichterstattung erleichtern. Standardi­sierte Mindestinformationen wären ein wichtiger Beitrag, um künftig deren Geschäfts­beziehungen im Rahmen von Wertschöpfungsketten, aber auch deren Finanzierungs­fähigkeit, abzusichern.“

RNE und DRSC haben am 8. September 2022 eine Kooperationsvereinbarung veröffentlicht, die sich unter anderem die Arbeit im Rahmen einer Pilotgruppe „KMU-Reporting“ zum Ziel gesetzt hat.

Weiterführende Informationen zu Entwicklungen der Corporate Sustainability Reporting Directive finden Sie hier.

" ["post_title"]=> string(74) "DRSC und RNE starten Pilotgruppe für KMU-Nachhaltigkeitsberichterstattung" ["post_excerpt"]=> string(330) "Auch kleine und mittelgroßen Unternehmen (KMU) werden zukünftig Nachhaltigkeitsberichte erstellen müssen. Mit einer gemeinsamen Pilotgruppe unter Leitung von Ratsmitglied Professor Alexander Bassen wollen das Deutsche Rechnungslegungs Standards Committee (DRSC) und der Nachhaltigkeitsrat (RNE) diese Unternehmen unterstützen." ["post_status"]=> string(7) "publish" ["comment_status"]=> string(6) "closed" ["ping_status"]=> string(6) "closed" ["post_password"]=> string(0) "" ["post_name"]=> string(75) "drsc-und-rne-starten-pilotgruppe-fuer-kmu-nachhaltigkeits-berichterstattung" ["to_ping"]=> string(0) "" ["pinged"]=> string(0) "" ["post_modified"]=> string(19) "2022-10-28 13:21:38" ["post_modified_gmt"]=> string(19) "2022-10-28 11:21:38" ["post_content_filtered"]=> string(0) "" ["post_parent"]=> int(0) ["guid"]=> string(42) "https://www.nachhaltigkeitsrat.de/?p=94360" ["menu_order"]=> int(0) ["post_type"]=> string(4) "post" ["post_mime_type"]=> string(0) "" ["comment_count"]=> string(1) "0" ["filter"]=> string(3) "raw" } [11]=> object(WP_Post)#6338 (24) { ["ID"]=> int(94351) ["post_author"]=> string(2) "17" ["post_date"]=> string(19) "2022-10-27 14:38:38" ["post_date_gmt"]=> string(19) "2022-10-27 12:38:38" ["post_content"]=> string(7073) "Es ist zehn Jahre her, dass der Rat für Nachhaltige Entwicklung (RNE) die Deutschen Aktionstage Nachhaltigkeit (DAN) ins Leben rief. Damals, 2012, brachten sie 270 Aktionen auf den Weg. Im Jubiläumsjahr 2022 ist diese Zahl auf das 15-fache gewachsen: auf 4.182, ein neuer Rekord. Betrachtet man die ganzen zehn Jahre, fanden insgesamt 17.000 Aktionen unter dem Dach der DAN statt. Das Ziel der Aktionstage: vorbildliches Engagement für Nachhaltigkeit in ganz Deutschland sichtbar machen, öffentliche Aufmerksamkeit für das Thema erregen und mehr Menschen zu nachhaltigen Handeln bewegen. Zur Teilnahme aufgerufen waren und sind alle Menschen in Deutschland, aber auch Initiativen, Stiftungen, Schulen, Kindergärten, Universitäten, Kirchen, Unternehmen, soziale Einrichtungen, Umwelt- und Entwicklungsverbände, Kommunen, Stadtwerke, Behörden, Ämter und Ministerien. Dieses Jahr fanden die Aktionstage zwischen dem 20. September und dem 26. September 2022 statt, berücksichtigt wurden aber auch Aktionen im Zeitraum vom 18. September bis 8. Oktober.

„Nachhaltigkeit zum Anfassen“

Wie in jedem Jahr veranstaltete der RNE eine der DAN-Aktionen mit. Dazu funktionierten der Rat, die Donut Berlin Initiative und weitere lokale Initiativen an einem Sonntag Ende September eine Straßenecke in Berlin-Kreuzberg zu einer „Werkstatt für nachhaltiges Handeln“ um. An sieben Werkbänken, mit Hilfe von Postkarten, Puzzles, Geschenken, Spielen, Experimenten, Rätseln und einem Seedbomb-Workshop konnten Besucher*innen mehr über die Donut-Ökonomie erfahren. Die Prinzipien der Donut-Ökonomie stehen für ein ökologisch und sozial verträgliches Leben und Wirtschaften. Die Grundannahme: Ein gutes Leben für alle ist nur möglich, wenn menschliche Grundbedürfnisse erfüllt werden und zugleich planetare Grenzen nicht überschritten werden. „Veranstaltungen wie diese, ‚Nachhaltigkeit zum Anfassen‘ sozusagen, machen zum einen deutlich, wie groß nachhaltiges Engagement in Deutschland bereits ist. Zum anderen sind sie eine große Inspiration für alle, die noch aktiv werden wollen“, erklärt Lisi Maier, Mitglied im RNE, die selbst vor Ort an der Aktion teilnahm.

Ausgezeichnet: Langfristige Wirksamkeit

Seit 2012 zeichneten die DAN jedes Jahr zehn Leuchtturmprojekte aus. Zum zehnten Geburtstag wurden unter den bisherigen Preisträgern zehn Jubiläumsprojekte ausgewählt, die aus Sicht des RNE langfristig eine große Strahlkraft ausüben. „Damit zeigen wir, dass es sich bei den DAN-Aktionen im besten Fall nicht um ein einmaliges Engagement handelt, sondern um das Eingangstor hinein in ein dauerhaftes nachhaltiges Handeln“, sagt Sabrina Ronco Alarcón, wissenschaftliche Referentin beim Rat für Nachhaltige Entwicklung (RNE) und Koordinatorin der DAN und in der Leitstelle der Regionalen Netzstellen Nachhaltigkeitsstrategien (RENN). Unter den Jubiläumsprojekten findet sich zum Beispiel der „Strom-Spar-Check“, dessen Beratung in den vergangenen zehn Jahre mehr als 350.000 Haushalten half, 500.000 Tonnen CO2 und außerdem jede Menge Geld einzusparen. Oder die mobile Saatgutbibliothek in Schleswig-Holstein: Dabei fahren sieben Fahrbüchereien mit Bohnen-, Tomaten- und Erbsensamen quer durch das Bundesland. Bei ihnen können Menschen im Frühjahr überall Saatgut ausleihen und alte, vom Aussterben bedrohte Sorten pflanzen. Aus einem kleinen Teil der Ernte gewinnen Gärtner*innen im Herbst dann neues Saatgut. Aber auch Unternehmensaktionen wie die Nachhaltigkeitstage der Piepenbrock GmbH & Co. KG finden sich unter den Jubiläumsprojekten: Das Osnabrücker Unternehmen veranstaltet inzwischen zum fünften Mal in Folge eine Nachhaltigkeitswoche. „Gerade für Unternehmen bieten die DAN oft den Einstieg in nachhaltiges Engagement, das sich dann verstetigt“, sagt Ronco Alarcón.

Der Südwesten engagiert sich besonders

Bei den diesjährigen DAN waren – wie jedes Jahr – die Baden-Württemberger besonders aktiv. Sie brachten 3.089 Aktionen auf den Weg, gefolgt von Nordrhein-Westfalen mit 135, Sachsen-Anhalt mit 126 und Schleswig-Holstein mit 113 Aktionen. Der RNE wertete außerdem aus, auf welche globalen Nachhaltigkeitsziele (Sustainable Development Goals, kurz SDGs) die DAN-Aktionen einzahlten. Die SDGs sind inhaltlicher Bezugspunkt der DAN. Besonders viele Aktionen – genau 1.797 Aktionen – lassen sich dem SDG 12, nachhaltiger Konsum und nachhaltige Produktion, zuordnen. Auch für das SDG 11, nachhaltige Städte und Gemeinden, wurden mit 1.594 Initiativen viele aktiv. Gleiches galt für das SDG 13, Maßnahmen zum Klimaschutz, mit 1.484 Aktionen und das SDG 4, Hochwertige Bildung, mit 1.184 Aktionen. Inzwischen sind die Aktionstage in einen größeren Kontext eingebunden als zum Zeitpunkt ihrer Entstehung: Seit 2015 finden die Aktionstage im Rahmen der Europäischen Nachhaltigkeitswoche statt, einer von Deutschland, Frankreich und Österreich ins Leben gerufenen Initiative, an der Menschen aus ganz Europa teilnehmen können. 2020 schlossen sich die DAN darüber hinaus zum ersten Mal unter dem Titel „Gemeinsam für morgen“ mit anderen Akteur*innen im Nachhaltigkeitsbereich zusammen, die im gleichen Zeitraum nachhaltige Aktionstage durchführen – so auch wieder in diesem Jahr. In diesem Jahr kooperierten die DAN mit der Woche des bürgerschaftlichen Engagements, der Europäischen Mobilitätswoche, der Interkulturellen Woche, dem Tag der Regionen, der Fairen Woche, dem ökoRAUSCH Festival, den Religiösen Naturschutztagen und Zu gut für die Tonne!. Diese Partnerkampagne mit dem Hashtag #gemeinsamfuermorgen sammelte insgesamt über 21.000 Aktionen, fast 5.500 mehr als noch im Jahr zuvor – ein weiterer Rekord. Außerdem fanden die DAN erstmals unter dem Dach des im September an den Start gegangenen Gemeinschaftswerk Nachhaltigkeit statt, eines bundesweiten Plattformprojekts, das der RNE auf Initiative von Bund und Ländern aufbaut. Und nächstes Jahr geht es weiter: 2023 finden die DAN wieder vom 20. bis 26. September statt, mit einem Gesamt-Aktionszeitraum vom 18. September bis 8. Oktober." ["post_title"]=> string(46) "Zehn Jahre Deutsche Aktionstage Nachhaltigkeit" ["post_excerpt"]=> string(101) "Die Deutschen Aktionstage Nachhaltigkeit (DAN) feiern Geburtstag – und brechen die eigenen Rekorde." ["post_status"]=> string(7) "publish" ["comment_status"]=> string(6) "closed" ["ping_status"]=> string(6) "closed" ["post_password"]=> string(0) "" ["post_name"]=> string(46) "zehn-jahre-deutsche-aktionstage-nachhaltigkeit" ["to_ping"]=> string(0) "" ["pinged"]=> string(0) "" ["post_modified"]=> string(19) "2022-10-27 17:20:58" ["post_modified_gmt"]=> string(19) "2022-10-27 15:20:58" ["post_content_filtered"]=> string(0) "" ["post_parent"]=> int(0) ["guid"]=> string(42) "https://www.nachhaltigkeitsrat.de/?p=94351" ["menu_order"]=> int(0) ["post_type"]=> string(4) "post" ["post_mime_type"]=> string(0) "" ["comment_count"]=> string(1) "0" ["filter"]=> string(3) "raw" } } ["post_count"]=> int(12) ["current_post"]=> int(-1) ["before_loop"]=> bool(true) ["in_the_loop"]=> bool(false) ["post"]=> object(WP_Post)#6068 (24) { ["ID"]=> int(95257) ["post_author"]=> string(1) "5" ["post_date"]=> string(19) "2022-12-21 13:26:23" ["post_date_gmt"]=> string(19) "2022-12-21 12:26:23" ["post_content"]=> string(7710) "

Berlin, 21. Dezember 2022 Mit der neuen EU-Richtlinie zur Nachhaltigkeitsberichterstattung von Unternehmen, der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD), werden zukünftig auch kapitalmarktorientierte kleine und mittelgroße Unternehmen (KMU) Nachhaltigkeitsinformationen im Sinne der European Sustainability Reporting Standards (ESRS) offenlegen müssen. Mittelbar bestehen auch für zahlreiche andere KMU Nachhaltigkeitsberichtspflichten durch Anforderungen von Stakeholdern, wie etwa Banken, Versicherungen oder anderen Unternehmen in den Wertschöpfungsketten. Die von dem Deutschen Rechnungslegungs Standards Committee (DRSC) und dem Rat für Nachhaltige Entwicklung (RNE) ins Leben gerufene Pilotgruppe KMU-Reporting hat in einem Eckpunktepapier (PDF, englisch) Vorschläge für eine angemessene und handhabbare Gestaltung eines Standards und weiteren Leitlinien für die Nachhaltigkeitsberichterstattung von KMU erarbeitet, die am heutigen Mittwoch an die European Financial Advisory Reporting Group (EFRAG) übergeben werden. Zentral ist die Forderung nach im Vergleich zu den Vorgaben für große Unternehmen deutlich reduzierten, sorgfältig abgegrenzten und standardisierten Mindestberichtsanforderungen, die flexibel um weitere Nachhaltigkeitsinformationen ergänzt werden können.

Weitere Vorschläge sind vereinfachte Ansätze zur Ermittlung wesentlicher Berichtsinhalte, die Förderung von Unterstützungsstrukturen, wie beispielsweise der Deutsche Nachhaltigkeitskodex (DNK) sowie die Durchführung von Field Tests zur Evaluierung und Weiterentwicklung des KMU-Standards. Ziel ist es, den Strukturen von KMU Rechnung zu tragen, in dem die Komplexität der Berichtsanforderungen und der entstehende Verwaltungsaufwand für KMU minimiert werden und den KMU hilfreiche Instrumente zur Erfüllung Anforderungen zur Verfügung zu stellen.

Prof. Alexander Bassen, Leiter der Pilotgruppe und RNE-Mitglied: „Bei der Erarbeitung des KMU-Standards und Leitlinien kommt es nun darauf an, die Balance zwischen Ambitionsniveau und Machbarkeit für KMU zu finden. Mit dem Eckpunktepapier hat die Pilotgruppe wichtige Vorschläge in diese Richtung erarbeitet. Standardisierte Mindestinformationen, die in ihrer Komplexität reduziert, aber mit den ESRS und weiteren zentralen Anforderungen verzahnt sind, können eine breite Anerkennung von Unternehmen und Nutzern der Informationen finden.“

In fünf Eckpunkten werden Vorschläge für die Erarbeitung von KMU-Standards, Leitlinien und Unterstützungsstrukturen für deren Anwendung dargelegt. Zentral ist die Forderung nach der Fokussierung auf standardisierte, abgegrenzte und reduzierte Berichtsanforderungen, um den begrenzten finanziellen und personellen Mitteln von KMU Rechnung tragen zu können. Diese allgemein akzeptierten Mindestanforderungen können im Sinne eines modularen Ansatzes auf freiwilliger Basis um weitere Nachhaltigkeitsinformationen individuell ergänzt werden. So können KMU auf zusätzliche Informationsbedürfnisse wichtiger Stakeholder wie z.B. Banken, Versicherungen, Kund*innen oder auch Lieferant*innen besser reagieren. Die so definierten Mindestanforderungen müssen dabei möglichst kompatibel mit den umfangreichen in der EU und national bereits bestehenden Nachhaltigkeitsberichtsanforderungen einerseits und den Berichtsanforderungen für große, direkt von der CSRD betroffene Unternehmen, den ESRS, sein und Schnittmengen mit internationalen Anforderungen, etwa des International Sustainability Standards Boards (ISSB) schaffen. Durch eine möglichst hohe Kompatibilität kann der Berichtsaufwand für KMU weiter reduziert werden.

Weitere Vorschläge der Pilotgruppe betreffen die Notwendigkeit für die Schaffung von Unterstützungsstrukturen für die Nachhaltigkeitsberichterstattung. Insbesondere Tools für die Risikoanalyse, Datenerhebung und Musterformulare zur Erstellung einer Wesentlichkeitsanalyse können angesichts limitierter Ressourcen hilfreich sein. Etablierte Instrumente wie der Deutsche Nachhaltigkeitskodex (DNK), den bereits mehr als 900 Unternehmen nutzen, können für viele KMU als Good-Practice-Ansatz berücksichtigt werden.

Die Pilotgruppe empfiehlt darüber hinaus die Durchführung von Field Tests zur Evaluierung der Anforderungen an die Nachhaltigkeitsberichterstattung von KMU hinsichtlich der Umsetzbarkeit und Auswirkungen auf die Unternehmen, um eine möglichst praktikable Gestaltung zu gewährleisten. Begrenzte Ressourcen von KMU können auch die Möglichkeiten zur elektronischen Bereitstellung von Nachhaltigkeitsinformationen betreffen. Aus Sicht der Pilotgruppe ist es daher essenziell, dass KMU einfache digitale Lösungen zur Verfügung gestellt werden. Auch hier kann der DNK ein Bezugspunkt für zu schaffende Infrastrukturen auf EU-Ebene und in den Ländern sein, insbesondere mit Blick auf Schnittstellen mit dem European Single Access Point (ESAP).

Das Eckpunktepapier geht zurück auf die im Rahmen der Kooperationsvereinbarung des DRSC und des RNE initiierte Pilotgruppe KMU-Reporting. Diese setzt sich aus erfahrenen Vertreter*innen aus KMU und verschiedenen Stakeholdergruppen der KMU-Nachhaltigkeitsberichterstattung zusammen. Im Rahmen der Kooperation sollen Unternehmen bei der Umsetzung neuer gesetzlichen Anforderungen an die Berichterstattung unterstützt werden.

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Medienkontakt:

Laura Schoen
Rat für Nachhaltige Entwicklung
Medienreferentin
T + 49 30 338424-529
M + 49 152 90015967
E laura.schoen@nachhaltigkeitsrat.de
www.nachhaltigkeitsrat.de

 

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Der Rat für Nachhaltige Entwicklung (RNE) berät die Bundesregierung zur Nachhaltigkeitspolitik. Er ist in seiner Tätigkeit unabhängig und wird seit 2001 alle drei Jahre von der Bundesregierung berufen. Ihm gehören 15 Personen des öffentlichen Lebens aus der Zivilgesellschaft, der Wirtschaft, der Wissenschaft und der Politik an. Den Vorsitz führt seit 2020 Dr. Werner Schnappauf, stellvertretende Vorsitzende ist Prof. Dr. Imme Scholz. Der Rat führt auch eigene Projekte durch, mit denen die Nachhaltigkeit praktisch vorangebracht wird. Zudem setzt er Impulse für den politischen und gesellschaftlichen Dialog. Der Rat wird von einer Geschäftsstelle mit Sitz in Berlin unterstützt.

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