Ökologisch und sozial shoppen: 25 Prozent der Verbraucher beklagen fehlende oder widersprüchliche Infos beim Kauf nachhaltiger Produkte

Berlin, 22.11.2016 – Beim Kauf nachhaltiger Lebensmittel und Produkte orientieren sich die meisten Verbraucherinnen und Verbraucher an Siegeln und Kennzeichnungen. In einer repräsentativen Umfrage der GfK im Auftrag des Rates für Nachhaltige Entwicklung gaben 38,4 Prozent der Befragten an, beispielsweise auf Bio-Label oder das Fairtrade-Siegel zu achten. Rund 31,5 Prozent lesen Produktbeschreibungen, 17,7 Prozent kaufen ausschließlich bei nachhaltigen Anbietern, zum Beispiel in Reformhäusern.
Dagegen achten 37,4 Prozent der Deutschen beim Einkauf nie auf soziale oder ökologische Belange. Die Gründe sind vielfältig: Rund 25,2 Prozent fehlen oftmals die Informationen, um nachhaltige Angebote beurteilen zu können, bzw. sie beklagen widersprüchliche Aussagen. Bei 38,6 Prozent der Befragten verhindern Routinen, bei 37,2 Prozent der gefühlt höhere Preis den Griff zur nachhaltigen Alternative. Für 23,6 Prozent gibt es keine Hindernisse beim Kauf nachhaltiger Produkte.
Mit seinem Einkaufsratgeber „Der Nachhaltige Warenkorb“ (www.nachhaltiger-warenkorb.de) informiert der Nachhaltigkeitsrat über gängige Siegel und Kennzeichnungen. Er bewertet dabei sowohl nach sozialen als auch nach ökologischen Standards, namentlich den Kernarbeitsnormen der Internationalen Arbeitsorganisation sowie der EG-Öko-Verordnung als Mindeststandards. Glaubwürdige Siegel unterstützen beim Kauf nachhaltiger Produkte.
– Der ökologische Mindeststandard bei Lebensmitteln ist im Nachhaltigen Warenkorb das staatliche sechseckige Bio-Siegel. Es kennzeichnet Produkte, die den Anforderungen der EG-Öko-Verordnung gerecht werden. Höhere Standards bei der Erzeugung von Lebensmitteln garantieren Label von Anbauverbänden wie demeter, Naturland und Bioland.
– Kleidung aus Bio-Naturfasern tragen das blaue Siegel „Naturtextil IVN zertifiziert BEST“, das auch eine sozial verträglichere Herstellung garantiert. Die ökologischen und sozialen Kriterien beziehen sich auf die gesamte Produktionskette.
– Produkte mit dem Siegel „BDIH kontrollierte Naturkosmetik“ werden ohne synthetische Farb-, Duft- und naturfremde Konservierungsstoffe hergestellt. Pflanzliche Rohstoffe sollen aus kontrolliert biologischem Anbau stammen.
– Das Fairtrade-Siegel kennzeichnet Produkte mit Mindestpreisen, die sich über Weltmarktniveau bewegen und  den Produzentenfamilien zugutekommen. Dieses Siegel gibt es für Lebensmittel, Textilien, Kosmetik und Blumen.
Der Blaue Engel steht für nützliche Dinge im Haushalt, die sich durch die Einhaltung ökologischer Kriterien von vergleichbaren Produkten unterscheiden. Dazu gehören zum Beispiel Haushaltsartikel, Elektrogeräte, Schuhe, Textilien, Farben, Tapeten, Möbel und Matratzen.
– Das Europäische Umweltzeichen kennzeichnet Produkte, die im Vergleich zu konventionellen Produkten geringere Umweltauswirkungen haben. Es gilt ebenfalls für eine breite Produktpalette.
– Das EU-Energielabel teilt Haushalts- und Elektrogeräte in sieben Energieeffizienzklassen von A (sehr sparsam) bis D und teilweise G (extrem hoher Verbrauch) ein. Bei vielen Geräten kennzeichnet A+++ den sparsamsten Verbrauch.
Detaillierte Bewertungen und weitere Siegel finden sich unter www.nachhaltiger-warenkorb.de