Nachhaltigkeit wird regional verankert

Künftig sollen sich Staat, Wirtschaft und Zivilgesellschaft in Sachen Nachhaltigkeit besser vernetzen. Die Arbeit koordinieren werden „Regionale Netzstellen Nachhaltigkeitsstrategien“, kurz RENN – jetzt ist bekannt, bei welchen Organsiationen sie angesiedelt werden.

Es ist eine Sache der Gesellschaft insgesamt, die Welt zukunftsfähig zu machen und soziale, ökonomische und ökologische Ziele zu vereinen. Nicht nur die der Bundespolitik. Das hat Bundeskanzlerin Angela Merkel auf der Jahreskonferenz des Rates für Nachhaltige Entwicklung (RNE) betont. Sie sprach von einem „Gemeinschaftswerk“. Mit gutem Beispiel vorangehen sollen die „Regionalen Netzstellen Nachhaltigkeitsstrategien“, kurz RENN. Diese vier regionalen Knoten, die der RNE einrichtet, nehmen in Kürze ihre Arbeit auf.
Zwar setzten sich die Bundesländer bereits mit der Umsetzung der Agenda 2030 – den 17 globalen Nachhaltigkeitszielen, SDGs, – auseinander, erklärte Merkel. Die Regierungschefinnen und Regierungschefs der Länder hätten zugleich aber eine Koordination gefordert.

Merkel: “Vor Ort Ideen bündeln”

Die Kanzlerin bezog sich auf eine Stellungnahme, in der die Länder in diesem Frühjahr erklärt haben: „Zur Umsetzung der 2030-Agenda ist nach Überzeugung der Länder ein abgestimmtes, gemeinsames Handeln notwendig, sowohl zwischen Bund und Ländern als auch bei der Zusammenarbeit mit Kommunen, Zivilgesellschaft, Wirtschaft und Kirchen. Merkel sagte: „Diese Zusammenarbeit wollen und können wir intensivieren.“ Die RENN würden etabliert, um „vor Ort praktische Ideen zu bündeln und konkretes Engagement zu koordinieren.“
Alle vier RENN sind an bestehende, gemeinnützige Organisationen angedockt, um Doppelstrukturen zu vermeiden. Die Länder haben die Einrichtungen vorgeschlagen, der Rat für Nachhaltige Entwicklung hat ihre Konzepte auf Basis verschiedener Kriterien bewertet und nun erklärt, wo welche Stelle angesiedelt werden soll, nämlich:
RENN West bei der Landesarbeitsgemeinschaft Agenda 21 NRW e.V, Bonn, RENN Nord bei der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald Landesverband Hamburg e.V. in Hamburg, RENN Süd beim Nachhaltigkeitsbüro der Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden-Württemberg in Karlsruhe und RENN Mitte beim Verein Zukunftsfähiges Thüringen e.V. in Arnstadt. Der Vergabeprozess ist damit eingeleitet, über die vorgelegten Förderanträge wird das Bundeskanzleramt voraussichtlich im Sommer entscheiden.

Zehn Millionen Euro Förderung

Die vier RENN sollen, so hat der Bundestag bereits entschieden, über eine Dauer von 5 Jahren mit insgesamt zehn Millionen Euro gefördert werden. Im September werden die RENN voraussichtlich starten. Sie werden dann vor allem daran arbeiten, das Engagement der Zivilgesellschaft über die Grenzen der Bundesländer hinweg besser mit der Politik zu verzahnen.
„Wir müssen die Chancen zur Stärkung des Nachhaltigkeitsgedankens wie auch die Bereitschaft, selbst etwas zu tun – die ich als sehr wertvoll einschätze –, nicht nur erkennen, sondern auch wirklich nutzen“, so Merkel. Unterstützt werden die RENN von einer Leitstelle beim RNE. Sie wird den regionalen Aktivitäten auch bundespolitisch Gehör verschaffen.