Freude schenken statt Gift und Ausbeutung unter dem Weihnachtsbaum

Berlin, 09.12.2015 – Belastbar und lange haltbar sollte ein nachhaltiges Spielzeug sein, damit es auch über Weihnachten hinaus Freude bereitet. Das empfiehlt der Rat für Nachhaltige Entwicklung auf seinem Verbraucherportal „Der Nachhaltige Warenkorb“, www.nachhaltiger-warenkorb.de. Rund 274 Euro wollen die Deutschen in diesem Jahr für Weihnachtsgeschenke ausgeben. Spielwaren sind neben Büchern und Kleidung die beliebtesten Geschenke. Häufig liegen Geschenke unter dem Weihnachtsbaum, die Mensch und Umwelt belasten.
Nie wurden so viel giftige Waren in Europa registriert wie 2014: 2 435 Spielsachen und Textilien hat die EU 2014 wegen gesundheitlicher Risiken vom Markt genommen. Für Kleinkinder sind Spielzeugautos, Plüschtiere und Puppen, die mit Weichmachern oder Schwermetallen belastet sind, besonders gefährlich. „Daher lieber wenig kaufen, dafür auf Qualität achten und wo möglich eine nachhaltige Variante wählen – diese Faustregel gilt für Geschenke für Kinder und Erwachsene gleichermaßen", fasst Yvonne Zwick, Referentin beim Nachhaltigkeitsrat, die Empfehlungen des Nachhaltigen Warenkorbs für den Weihnachtseinkauf zusammen.

Kauftipp 1: Qualität statt Spielzeugberge

Wer wenig Spielzeug in guter Qualität statt vieler billiger Produkte kauft, verbessert die ökologische und soziale Bilanz seines Geschenks. Zwei wichtige Kriterien für ein nachhaltiges Lieblingsspielzeug: Belastbarkeit und Langlebigkeit. Hinweise auf einen positiven Spielwert sowie gute Funktion und Verarbeitung liefert das Siegel „spiel gut“.

Kauftipp 2: Naturmaterial statt Chemie

Materialien, Farben, Lacke und Kleber, die zur Herstellung von Spielzeug verwendet werden, sollten schadstofffrei sein. Ein weiteres Plus ist, wenn das Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft stammt. Das erkennt man z. B. am FSC- oder am PEFC-Siegel. Vor allem für Kleinkinder gilt: Das Spielzeug muss schweiß-, biss- und speichelfest sein. Bei Plastikspielzeug auf die Hinweise „phthalatfrei“ oder „PVC-frei“ achten und beim Einkauf der eigenen Nase trauen: Spielzeug und Textilien, die unangenehm riechen, sollten im Regal bleiben.

Kauftipp 3: Fairplay statt Ausbeutung

Der überwiegende Teil des in Deutschland verkauften Spielzeugs wird in Entwicklungs- und Schwellenländern produziert. Durch unsere Nachfrage bestimmen wir über prekäre Arbeitsbedingungen in Spielzeug- und Textilfabriken und produktionsbedingte Umweltschäden. Bei der Suche nach sozial verträglich hergestelltem Spielzeug hilft die Kampagne „fair spielt“, die eine Liste von Spielzeugherstellern herausgibt, die sich für bessere Arbeitsbedingungen einsetzen. Fair hergestellte Bälle und Textilien erkennen Verbraucher am Fairtrade-Siegel.

Kauftipp 4: Zeit statt Zeug

Gut 62 Prozent der Puppen liegen ungenutzt zu Hause, auch ein Drittel unserer Kleidung bleibt ungetragen im Schrank. Eine Alternative zu Konsumstress und Verlegenheitsgeschenken: Zeit statt Zeug schenken. Puppentheater statt Puppen, Schrank ausmisten statt Schal – wer gemeinsame Zeit verschenkt, spart Ressourcen und gewinnt kostbare Erlebnisse.